Schriftstellerin Hansen: In schwierigen Zeiten das Schöne suchen

Ihre „Rentner-Tagebücher“ sind Bestseller. Das neue Buch von Anne Hansen ist ebenso humorvoll. Es erzählt eine persönliche Geschichte von Krisen, Heimatgefühlen – und Schafen.

Humor ist für die Bestseller-Autorin Anne Hansen nach eigenen Worten existenziell. „Wenn er uns vergeht, haben wir wirklich ein Problem“, sagte sie im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). In ihrem neuen Buch „Und dann kam Lämmchen“, das am Mittwoch erscheint, erzählt Hansen von einer persönlichen Krise. Durch eine fehlerhafte Behandlung gesundheitlich ausgebremst, fand sie in der Natur und vor allem in der Begegnung mit Schafen wieder Lebensmut.

Natürlich gebe es „einschneidende Erlebnisse und Zeiten, in denen einem nicht zum Lachen zumute ist“, so die Schriftstellerin weiter. Sie sei zudem kein Fan von Sprüchen wie „In jeder Krise liegt eine Chance“. Ihrer Erfahrung nach sei es jedoch wichtig, gerade in schwierigen Momenten bewusst das Schöne zu suchen – „und kleine Anlässe zum Schmunzeln, bevor daraus wieder ein richtiges Lachen wird“.

Sie selbst habe lange mit dem Behandlungsfehler gehadert, der zu ihren Einschränkungen geführt habe, sagte Hansen: „Wäre ich doch in ein anderes Krankenhaus gegangen, hätte doch ein anderer Arzt gerade Dienst gehabt.“ Zugleich habe sie Dankbarkeit für „scheinbar normale Dinge“ entwickelt, als sie ausschließlich liegen konnte, und habe beispielsweise gedacht: „Jeder, der draußen herumlaufen kann, müsste eine Sektflasche aufmachen.“ Vieles sei eben keine Selbstverständlichkeit, auch wenn es so erscheine.

Insofern könne es bei Krisenstimmung auch hilfreich sein, „an den eigenen Erwartungen zu schrauben“, so die Autorin. „Wenn immer alles perfekt sein muss, können wir daran eigentlich nur scheitern.“ Viele Menschen erlebten im Alltag die Angst, etwas zu verpassen. „Dabei braucht es oft weniger, als man meint.“