Schriftstellerin Anne Weber erhält Breitbach-Preis
Die Schriftstellerin Anne Weber hat den mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis 2024 erhalten. Sie habe die Auszeichnung für „ihr herausragendes Gesamtwerk, das zwischen verschiedenen Genres changiert und durch enorme literarische Vielfalt besticht“, bekommen, teilte die Stadt Koblenz am Dienstag mit. Die Stiftung Joseph Breitbach und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz vergeben den Preis gemeinsam.
Weber wurde den Angaben zufolge 1964 in Offenbach geboren und lebt seit 1983 in Paris. Neben Übersetzungen aus dem Deutschen ins Französische und umgekehrt schreibt sie auch selbst in beiden Sprachen. 2020 erhielt sie für ihr Buch „Annette, ein Heldinnenepos“ den Deutschen Buchpreis, für ihre Übersetzung von Cécile Wajsbrots Roman „Nevermore“ im Jahr 2022 den Preis der Leipziger Buchmesse.
„Ob mythischer Stoff oder essayistische Reportage, ob moderne Heiligenlegende oder hochpolitische Recherche, ob Herkunftsgeschichte, Bericht aus dem Büroalltag oder märchenhafte Liebes-Fiktion: Anne Weber findet für jedes Sujet eine andere erzählerische Form“, erklärte die Jury. Sie beherrsche die unterschiedlichsten Tonlagen. „Was die immer wieder verblüffenden Romane verbindet, ist eine ausgeprägte Wahrnehmungssensibilität, ein lakonischer und zugleich anmutiger Humor und eine unnachgiebige Ernsthaftigkeit in der Suche nach dem jeweils angemessenen Wort“, hieß es.
In seinem Testament hatte der am 9. Mai 1980 gestorbene Schriftsteller Joseph Breitbach die Schaffung des Preises verfügt. Mit der Auszeichnung sollen den Angaben zufolge deutschsprachige Werke aller Literaturgattungen ausgezeichnet werden. Der Preis wird seit 1998 vergeben, seit 2003 in Breitbachs Heimatstadt Koblenz.