Scholz: Fall der Berliner Mauer war ein Glückstag für die Deutschen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren als „glücklichen Höhepunkt einer gesamteuropäischen Entwicklung“ gewürdigt. „Im Herbst 1989 rissen mutige Bürgerinnen und Bürger den Eisernen Vorhang nieder, diese unmenschliche Grenze, die Europa jahrzehntelang in Ost und West getrennt hatte“, sagte Scholz in einem am Samstag auf der Internetplattform X veröffentlichten Video. Ein Vorreiter des großen Umbruchs seien die Ungarn gewesen, die schon im Frühjahr 1989 den Mut gehabt hätten, den Stacheldraht durchzuschneiden und ihre Grenzanlagen abzubauen. Hunderten von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern sei so die Flucht gelungen.

Scholz würdigte auch die „mutigen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter der Soldidarnosc in Polen, die singenden Revolutionäre in Estland, Lettland und Litauen, die beherzten Männer und Frauen in Ungarn, in der Tschechoslowakei und in anderen Ländern – und natürlich die Montagsdemonstanten in Leipzig und vielen weiteren Orten der DDR“ mit ihrem Beitrag zur friedlichen Revolution. „Der Sieg der Freiheit im Herbst 1989 war ein gesamteuropäischer Sieg. Der Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren war der glückliche Höhepunkt einer gesamteuropäischen Entwicklung, ein Glückstag, für den wir Deutschen bis heute dankbar sind“, betonte Scholz in dem Video, das am Rande des EU-Gipfels in Budapest aufgenommen wurde.

Die friedlichen Revolutionäre hätten damals „etwas ganz Großes erreicht, ein geeintes Europa, frei und demokratisch“, unterstrich Scholz. Er fügte hinzu: „Gerade jetzt, wo die weltpolitische Lage so herausfordernd ist, müssen wir Europäer zusammenhalten. Die Botschaft der Freiheitsrevolution 1989 ist aktueller denn je: Mut, Zuversicht und Zusammenhalt zahlen sich aus. Gegeneinander erreichen wir nichts, nur zusammen sind wir stark.“