Schoko-Aktion gegen Kinderarbeit

Aus fairen Nikoläusen, die nach Weihnachten nicht mehr verkauft werden, gestalten Gemeindegruppen neue Süßwaren. Diese verkaufen sie gegen eine Spende, deren Erlös an Brot für die Welt geht.

Der Mädchen*-Treff des HoT Borchen beteiligte sich an der Schoko-Aktion.
Der Mädchen*-Treff des HoT Borchen beteiligte sich an der Schoko-Aktion.Hot Borchen

Weltweit müssen mehr als 70 Millionen Kinder wegen bitterer Armut arbeiten – oft unter menschenunwürdigen und gefährlichen Bedingungen. Obwohl ausbeuterische Kinderarbeit in vielen Ländern grundsätzlich verboten ist, sieht die Realität anders aus.

Auch in Schokolade steckt leider zu häufig Kinderarbeit. Fast zwei Millionen Kinder arbeiten auf den Kakaoplantagen Westafrikas, Zehntausende als Kindersklaven. Um daran etwas zu ändern, hat das EU-Parlament am 1. Juni 2023 ein Lieferkettengesetz verabschiedet. Demnach müssen auch Schokoladenhersteller wie Milka, Storck oder Lindt zukünftig nachweisen, dass sie Maßnahmen ergreifen, um ausbeuterische Kinderarbeit auf Kakaoplantagen zu verhindern. Dass Schokolade ohne Ausbeutung hergestellt werden kann, zeigen bereits die GEPA oder Tony‘s Chocolonely.

Zwei Paletten Weihnachtsschokolade

Kitas, Jugendgruppen und Kirchengemeinden in Westfalen haben mit einer Schoko-Aktion ein Zeichen für eine gerechtere Welt gesetzt. Die Fairhandelsgesellschaft GEPA hatte dafür im Februar zwei Paletten Schoko-Nikoläuse und Weihnachtsbäume gespendet. Aus dieser Schokolade haben insgesamt 26 verschiedene Einrichtungen in ganz Westfalen neue Kreationen produziert wie etwa Schoko-Crossies. Die Süßwaren wurden gegen Spenden abgegeben. Mit dem Geld werden Kinderprojekte des Hilfswerkes Brot für die Welt unterstützt.

Jugendreferentin Jule Frielingsdorf aus dem Haus der offenen Tür in Borchen (HoT Borchen) bot eine Schoko-Aktion in ihrem Mädels*-Treff an. „Die Mädels* haben leckere Obstspieße mit Schokolade gezaubert und waren alle begeistert. Zugleich waren sie fassungslos, dass gute Schokolade oft tonnenweise vernichtet wird, nur weil Nikoläuse im Frühling nicht mehr gut ankommen.“

Etwas für einen guten Zweck getan

In der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte verarbeiteten Mitarbeitende sechs Kilo Schoko-Nikoläuse zu Schoko-Crossies, Cookies und Bruchschokolade, verziert mit Streuseln, Marshmallows und Smarties. Die Jugendlichen verteilten die süßen Köstlichkeiten bei einer Spendenaktion im Gottesdienst und nahmen so mehr als 250 Euro für Brot für die Welt ein. „Ich fand die Aktion super. Wir konnten uns als Teamer repräsentieren und auch etwas für einen guten Zweck tun“, resümiert der Teamer Tristan.

Die Kita Abenteuerland Siegen-Eisern machte ebenfalls mit. „Es hat den Kindern viel Spaß gemacht, aus den Schoko-Nikoläusen etwas Neues herzustellen. Die Schoko-Crossies waren sehr lecker. Eine tolle Aktion“, berichtet Kita-Leiterin Claudia Schumacher-Markowski.

• Wer Interesse an weihnachtlicher Schokolade (MHD: Ende August 2023) hat und eine Aktion zu Kinderarbeit plant, kann sich im Oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen melden. Infos und Materialien bei: Annika Huneke, annika.huneke@ekvw.de, Telefon (02 31) 54 09-76.