Schloss Gottorf zeigt „Luthers Norden“

Die Schau beleuchtet historische Ereignisse und die kulturelle Wirkung der Reformation – auch wenn Luther nie selbst im Norden war.

Bronzeskulptur Luthers auf dem Marktplatz von Eisleben (Sachsen-Anhalt)
Bronzeskulptur Luthers auf dem Marktplatz von Eisleben (Sachsen-Anhalt)Peter Endig /epd

Schleswig. Die Ausstellung "Luthers Norden" wird ab Montag, 9. Oktober, im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf in Schleswig gezeigt. Zu sehen sind über 100 "hochkarätige Originale", unter anderem Alltagsgegenstände, Schriften und Gemälde. Dabei sind beispielsweise acht Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, darunter seine Portraits von Martin Luther und Philipp Melanchthon. Die Ausstellung ist bis 28. Januar 2018 zu sehen.
Die Schau wurde gemeinsam mit der Nordkirche und dem Landesmuseum erarbeitet, Anlass ist das Reformationsjubiläum. Die Ausstellung beleuchte neben den historischen Ereignissen auch die kulturelle Wirkung der Reformation in den darauffolgenden Jahrhunderten, sagte Kuratorin Uta Kuhl. Auch wenn Luther selbst nie in den Norden reiste, fielen seine Ideen hier auf besonders fruchtbaren Boden, betonte sie. Fast der gesamte Norden schloss sich der Reformation an.

Lebendige Reformation

Die Schau war im Mai im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald eröffnet worden und war dort bis zum 3. September zu sehen. Sichtbar und erlebbar gemacht werden die Wege, Personen und entscheidenden Stationen der Ausbreitung und Festigung des neuen Glaubens im Norden: in Dänemark, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Pommern.
Der neue Glauben war durch Johannes Bugenhagen (1485-1558) in den Norden gebracht worden. Er war ein enger Gefährte Luthers. Nach den Worten von Kuhl hat Bugenhagen dafür gesorgt, dass die Ideen der Reformation hier eine besondere Dynamik entfalteten. Deshalb ist ein großer Teil der Ausstellung Bugenhagen gewidmet. "Herausragende Exponate aus beiden Museen und bedeutende Leihgaben großer Museen in Europa lassen das Weltereignis Reformation lebendig werden – und geben Ausblicke bis in unsere Zeit", heißt es vom Museum.
Anlass für das Reformationsjubiläum ist der Thesenanschlag von Martin Luther vom 31. Oktober 1517 an die Wittenberger Schlosskirche. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der Reformation und somit als weltweite Geburtsstunde des Protestantismus. (epd)