Schließung von Gorlebener Endlagerberwerk dauert mehr als zehn Jahre

Die Schließung des Bergwerks Gorleben, mit dem der unterirdische Salzstock auf seine Tauglichkeit als atomares Endlager untersucht worden war, wird mehr als zehn Jahre in Anspruch nehmen. „Wir werden in den nächsten drei Jahren das Salz von der Salzhalde nach unter Tage verbringen, um den Hohlraum zu verfüllen“, sagte der künftige Projektleiter Gorleben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Torsten Rabe, in einer am Donnerstag von dem bundeseigenen Unternehmen verbreiteten Mitteilung. Der Salzstock war 2020 wegen geologischer Mängel aus dem neu aufgerollten Suchverfahren für ein Endlager ausgeschieden.

In der „Phase 2“ von 2027 bis 2030 würden die Schachteinbauten zurückgebaut und die Schächte Gorleben 1 und 2 mit Salz verfüllt. Die „Phase 3“ von 2029 bis 2031 umfasse den Abriss der überirdischen Gebäude, damit das Bergwerksgelände anderweitig genutzt werden könne, erläuterte Rabe. Mit der Entlassung aus der Bergaufsicht rechne die BGE etwa im Jahr 2035, „das ist dann der finale Schritt“.

In Gorleben arbeitet die BGE derzeit im Rahmen eines sogenannten Hauptbetriebsplans nach Bergrecht. Ein solcher Plan gilt für den Bau und den Betrieb eines Bergwerks und muss alle zwei Jahre erneuert werden. Der Hauptbetriebsplan wird im kommenden Jahr von einem Abschlussbetriebsplan abgelöst, den die BGE erstellen und bei der Bergbehörde einreichen muss. Dieser bildet den Handlungsrahmen für die Schließung des Bergwerks.

Auf einer oberirdischen Halde auf dem Gelände lagern rund 415.000 Tonnen Salz, das seit 1986 aus dem Bergwerk an die Oberfläche geholt worden war. Das entspricht einem Volumen von etwa 330.000 Kubikmetern. „Der Abbau des Salzes auf der Salzhalde wird mit einer Fräse durchgeführt“, erläuterte Rabe. Im Laufe der Jahre sei das Salz durch den Regen immer weiter abgeschmolzen und habe sich so verfestigt, „dass man es nicht mehr losbrechen kann, sondern wirklich fräsen muss, um es so fein zu haben, dass man es auch transportieren kann“. Der Transport zum Bergwerk soll in abgedeckten Abrollcontainern per LKW beziehungsweise Traktor erfolgen.