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Schleswiger Dom: Die Uhren stehen weiterhin still

Nach dem Absturz eines Zeigers vor gut zwei Monaten stehen die vier Turmuhren des Schleswiger Doms weiterhin still. „Mit verschiedenen Experten suchen wir noch nach einer sicheren Befestigungslösung für alle Zeiger“, sagte Dombaumeister Felix Seibert dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bis dahin bleibe die gesamte Uhrenanlage außer Betrieb.

Mitte Dezember 2023 hatte sich auf der Südseite des Domturms ein etwa 20 Kilogramm schwerer Zeiger gelöst und war 100 Meter in die Tiefe gefallen. Ein Spaziergänger hatte ihn auf einem angrenzenden Rasenstück gefunden. Der gesamte Dom war nach einer umfassenden Sanierung inklusive des Turms erst 2021 wieder eröffnet worden.

Ursache war offenbar eine Schraube, die sich von der sogenannten Welle, auf der die Zeiger befestigt sind, gelöst hatte. Wind, Sonne und Ostseesalz hatten der Schraube vermutlich zu sehr zugesetzt. „Wir haben sofort alle anderen Uhren überprüft und deren Schrauben noch mal festgezogen“, erklärte Seibert. Der vom Aufprall verbogene Zeiger sei in einer Berliner Uhrenbauwerkstatt zur Reparatur. Alle vier Turmuhren sollen nun bestmöglich gesichert werden, damit künftig alle Zeiger an ihrem Platz bleiben.

2019 hatte es an der Lübecker St. Jakobi-Kirche einen ähnlichen Fall gegeben. Dort war ebenfalls ein Zeiger der Kirchturmuhr 80 Meter in die Tiefe gefallen. „Mit den Verantwortlichen dort habe ich gesprochen. Aber die Turmuhr von St. Jakobi hat eine andere Mechanik und Befestigung, die können wir leider nicht für den Schleswiger Dom übernehmen“, sagte Seibert.

Wann die Uhren wieder laufen, sei noch unklar. „Es wird aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr sein“, glaubt der Dombaumeister. Bis dahin steht die Zeit am Dom weiter still. Die Uhr über dem Hauptportal zeigt dauerhaft viertel vor zwölf.