Schlafforscher: Das ist dran am Hype ums Bettenmachen

Wer sein Bett macht, geht ganz anders durch den Tag: So heißt es in vielen Posts auf Social Media. Erfasst die Selbstoptimierung jetzt auch diesen besonderen Wohnbereich? Ein Experte klärt auf.

Ein strukturierter Start in der Tag kann hilfreich sein: Das betont der Schlafforscher Markus Specht. Dazu gehöre auch ein Moment der Ruhe, sagte Specht der Katholischen Nachrichten-Agentur zum Aktionstag für guten Schlaf am Freitag. “Wenn ich morgens aus dem Bett springe und wild in den Tag starte, verpasse ich eine Möglichkeit, mich zu sortieren und zu überlegen, worauf ich tagsüber achten muss.”

Das Bett zu machen, könne einen solchen Moment des Innehaltens ermöglichen, fügte der Psychotherapeut hinzu. “So kommt man leichter in die Alltagsroutine.” Die Frage sei aber, ob man strukturiert und zackig vorgehe wie bei der Bundeswehr – oder ob man das Bett so zurechtmache, das es für einen selbst später wieder einladend aussehe.

Sinnvoll sei zudem, Kissen und Decken nach dem Aufstehen mindestens eine Viertelstunde lang lüften zu lassen: “Wir liegen im Bett nicht einfach herum, sondern wir leben darin. Das bedeutet auch, dass wir Hautschuppen oder Schweiß hinterlassen”, erklärte Specht. “Morgens sollte also die Restwärme und angesammelte Feuchtigkeit entweichen, sonst wird aus dem Bett ein idealer Ort für Milben.”