Schifffahrtsmuseum macht Seefahrt hörbar

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven macht das Leben an Bord der Schiffe hörbar. Der Kurator und Historiker des Museums, Frederic Theis, habe zwölf Männer und Frauen aus aller Welt über ihren Weg aufs Schiff sowie das Leben und den Dienst an Bord befragt, teilte das Museum am Montag mit. Die Ergebnisse habe er zu Podcasts zusammengestellt, die unter www.dsm.museum/podcast_KWM zu hören sind und heruntergeladen werden können.

Die Kapitäne und Kapitäninnen und weitere Crewmitglieder berichteten aus ihrer Perspektive über die Arbeit und das Bordleben sowie über ihren individuellen Lebensweg, hieß es. Dabei gehe es um Fragen wie: Wie fährt sich ein Massengutfrachter? Wie schwer ist der Weg für Frauen in die Schifffahrt? Wie steuert man nachts den Suez-Kanal an? Suneha Gadpande, die bekannteste Kapitänin Indiens, erzähle beispielsweise, welche Hindernisse ihr als Frau während der Ausbildung in den Weg gelegt wurden.

Die Menschen in den Podcasts stünden auf den Brücken großer Tanker, Kreuzfahrt- sowie Containerschiffe oder seien anderweitig in den Bordbetrieb involviert. Kaffee, Tee, Südfrüchte und viele weitere Waren aus aller Welt erreichten täglich via Schiff die Häfen und kämen von dort aus in die Supermärkte. Der logistische Kraftakt, der hinter dem Warenstrom steckt und von den Seefahrenden erbracht wird, sei den Einkaufenden häufig nicht bewusst, erläuterte Theis.

Das Podcast-Projekt „Karten wissen Meer mobil“ sei die Fortsetzung des Projekts „Karten-Meere“, das Theis seit 2018 vier Jahre lang betreute, hieß es. Das neue Projekt konzentriere sich auf aktuelle und zukunftsgerichtete Sichtweisen von Menschen auf das Meer sowie das Leben an der Küste.