Die bayerische Schauspielerin Petra Auer („Chiemgauer Volkstheater“, „Dahoam is Dahoam“) sieht in ihrem Ehrenamt als Hospizhelferin eine sinnstiftende Arbeit. Dadurch habe sich ihre Sichtweise aufs Leben klar verändert, sagte sie „sueddeutsche.de“ (Mittwoch). „Viele Dinge erscheinen mir weniger wichtig, und im Alltag bemerke ich, dass ich mich nicht mehr so oft über Kleinigkeiten aufrege.“
Sie habe gelernt, dass Menschen am Ende ihres Lebens es zutiefst bereuten, „etwas nicht getan zu haben“, sagte Auer. „Am Ende des Tages sind es die Erinnerungen, die Erlebnisse und die Liebe, die wir geben und erfahren, die uns tragen.“ Oftmals hätten die Menschen Angst vor den Schmerzen, vor Abhängigkeit und vor der Einsamkeit. „Es ist nicht das Sterben, das Angst bereitet, sondern der Weg dorthin.“
Für ihren eigenen Tod wünsche sie sich Zeit, um loszulassen, sie möchte aber niemandem zur Last fallen. „Eine kurze Krankheitsphase wäre okay und dann ein schmerzfreies Ableben, dass es auch für meine Angehörigen ein würdevoller Abschied ist“, sagte Auer. „Würde ich morgen sterben, könnte ich die Augen schließen und ich würde wissen: Das, was ich tun wollte und was mir wichtig war, habe ich gemacht.“
Petra Auer begleitet seit mehr als 15 Jahren schwerstkranke Menschen auf ihrem letzten Weg und kümmert sich um deren Angehörige. Aktuell ist sie Einsatzleiterin der Hospizhelfer in der Münchner Klinik Harlaching. (2335/16.07.2025)