Christian Friedel hatte Panikattacke wegen „The Zone of Interest“

Für Hauptdarsteller Christian Friedel hatten die Dreharbeiten zum Film „The Zone of Interest“ laut eigener Schilderung ernste gesundheitliche Folgen. An einem freien Tag habe er in einem Café in Krakau zum ersten Mal in seinem Leben eine Panikattacke gehabt, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Er habe gemerkt, dass sein Körper sich gewehrt habe: „Als wollte er mir sagen: Stopp, weg mit der Dunkelheit!“

„Ich hatte in dem Moment wirklich Todesangst und totalen Kontrollverlust“, erinnerte sich Friedel und beschrieb die Arbeit an dem Film über die Familie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß als „Cocktail aus sehr intensiven Gefühlen“. „Da war die Verantwortung, als Deutscher dort zu sein und diese Rolle zu spielen, der historische Kontext, die Verantwortung gegenüber den Opfern“, sagte der 44-Jährige.

„The Zone of Interest“ des britischen Regisseurs Jonathan Glazer handelt von dem scheinbar normalen Privat- und Familienleben von Rudolf und Hedwig Höß, dargestellt von Christian Friedel und Sandra Hüller, das sich unmittelbar angrenzend an das Konzentrations- und Vernichtungslager abspielt und die Taten, die Höß dort befiehlt, vollkommen ausblendet. Friedel sagte, es habe nach der Arbeit an dem Film gedauert, „das alles herauszuschütteln aus dem Körper“. „Auch nach den Dreharbeiten war ich noch überwältigt von dieser Arbeit. Und es war unangenehm, den fertigen Film zu sehen“, sagte er. Inzwischen fühle er sich wieder gut und gesund. „Aber es hat Spuren hinterlassen. Aber auch positive Spuren in dem Sinne, dass ich etwas lernen konnte“, sagte der Schauspieler.

„The Zone of Interest“ läuft seit Donnerstag in den deutschen Kinos und ist in fünf Sparten für die „Oscars“ nominiert, die am 10. März in Los Angeles verliehen werden.