Schauspieler Raacke sieht Organspende zwiespältig

Dominik Raacke (65), Schauspieler, hat zur Organspende eine ambivalente Einstellung. Bis zum vergangenen Jahr wäre er dafür bereit gewesen. „Aber aus meinem ‚Ja‘ ist wieder ein ‚Nein‘ geworden“, sagte Raacke der Münchner „Abendzeitung“ (Donnerstag). Ihm sei die Vorstellung, dass man etwas an seinem toten Körper unternehme, höchst unangenehm. „Aber vielleicht überwinde ich das auch wieder.“

Sympathie empfindet der Künstler für die sogenannte Widerspruchslösung, wie es sie in anderen Ländern gebe. Diese ist seiner Ansicht nach eine gute Sache. Man müsse sich damit beschäftigen und könne aber immer noch Nein sagen. – Bei der Widerspruchslösung gilt grundsätzlich jeder Mensch nach einem Hirntod als Organspender, sofern er dem zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen hat. Nach deutschem Recht hingegen muss jede Person einer Spende zu Lebzeiten ausdrücklich zustimmen. Falls keine schriftliche Erklärung vorliegt, können auch die Angehörigen in seinem Sinne zustimmen.

Raacke steht bis 10. Februar in München auf der Bühne. Er ist in der Komödie im Bayerischen Hof in dem Stück „Herz und Niere“, das 2018 in Berlin Uraufführung hatte, zu sehen. Schon damals spielte er den erfolgreichen Architekten Arnold, der mit Ehefrau Kathrin und einem befreundeten Ehepaar ein neues Großprojekt in Paris feiern will. Doch bei seiner Gattin wurde eine Niereninsuffizienz diagnostiziert. Die Debatte, wer ein Organ spenden könnte und auch dazu bereit wäre, stürzt beide Paare in Krisen.