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Schauspieler Basman: Es gab auch den lustigen Kafka

Zum 100. Todestag von Franz Kafka zeigt die ARD am 26. und 27. März eine Miniserie über das Leben des Schriftstellers. Sein Darsteller Joel Basman will auch eine lustige Seite an ihm entdeckt haben.

Joel Basman (34), Schweizer Schauspieler, hat in den Vorbereitungen auf seine Rolle als Franz Kafka (1883-1924) auch dessen humorvolle Seite kennengelernt. “Ich musste mein Vorurteil aufgeben, dass jemand, der so schreibt, nicht lustig sein kann”, sagte Basman der “Augsburger Allgemeinen” (Donnerstag). Um jenen Humor zu haben wie Kafka, müsse man was im Kopf haben. Der Autor habe das Feingefühl, die Empathie und die Fähigkeit gehabt, sich in Situationen und in andere hineinversetzen zu können. Auf andere allerdings müsse er teils absurd und harsch in seinen Reaktionen gewirkt haben, so der Künstler.

In der sechsteiligen TV-Miniserie “Kafka” von David Schalko und Daniel Kehlmann spielt Basman die Titelrolle. Die Serie wurde vom ORF und der ARD gemeinsam produziert und ist in Deutschland am 26. und 27. März im Ersten zu sehen. Jeder dürfe seine eigene Vorstellung über Kafka haben, sagte der Schauspieler. Für ihn seien bei der Darstellung des Autors der Gang und die Sprache sehr wichtig gewesen. Dieser habe jeden Tag Sport gemacht, so dass er also nicht komplett wackelig auf den Beinen gewesen sein dürfe, eher das Gegenteil. “Und dann war er schon auch eitel und mochte Etikette. Unanständiges Verhalten fand er nicht so toll. Sich gut anzuziehen dagegen schon.”

Um Kafka zu verstehen, sei auch wichtig, dass er jeden Tag zur Arbeit gegangen sei, sagte Basman. Er habe in der Versicherung nie gefehlt, bis Tuberkulose bei ihm diagnostiziert worden sei. Da habe er aber auch noch arbeiten wollen. “Krieg musste ausbrechen, dass er nicht zur Arbeit gehen konnte. Das habe ich mit reingenommen in die Rolle”, so der Schauspieler.