Scharff-Museum zeigt Naturdarstellungen in Malerei und Plastiken

Unter dem Titel „Vom Wesen der Natur. Zwei Jahrhunderte empfundener Kunst“ präsentiert das Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Museum eine Sonderausstellung der Bilder des Gemäldesammlers Andreas Gerritzen. Die Schau läuft vom 28. Oktober bis 1. April 2024. Zu sehen sind dabei zum Beispiel unmittelbare Schilderungen von Witterungs- und Lichtverhältnissen, wie es in der Ankündigung heißt. Neben den Bildern werden demnach auch plastische Werke bedeutender Bildhauer des 20. Jahrhunderts und Einzelpositionen der Gegenwartskunst gezeigt.

„Unspektakuläre Bildausschnitte und steinige Wege: Die Malerinnen und Maler, die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts mit Landschaftsmalerei beschäftigen, studieren die Natur unter freiem Himmel“, so das Museum. Seinerzeit hätten die Landschaftsmaler selbstbewusst die Vormachtstellung der Historienmalerei in Frage gestellt. Frankreich, vor allem die Schule von Barbizon, sei der Vorreiter gewesen. „Camille Corot und Charles-Francois Daubigny – zwei Protagonisten dieser Künstlervereinigung – sind ebenso in der Ausstellung vertreten wie Max Liebermann, Carl Spitzweg oder Peter Burnitz, die den französischen Wegbereitern ihre Referenz erweisen.“

Weiter heißt es zur Präsentation: „Zwischen den Bemühungen um eine wahrhaftige Schilderung der erdig-klumpigen Moorlandschaft und einer allgemeingültigen Aussage über die charaktervolle Stimmung einer Landschaft changieren auch die Werke Otto Modersohns.“ Zusammen mit weiteren Malern der Künstlerkolonie Worpswede bilde er einen Schwerpunkt der Schau. Einzelne Werke zeitgenössischer Künstler erweiterten den Blick auf die Landschaftsmalerei.

Das Museum ergänzt: „Den Gemälden werden in der Ausstellung die figürlichen Plastiken von Gerhard Marcks, Joachim Karsch, Ernst Barlach oder Fritz Klimsch zur Seite gestellt, die eine allgemeingültige Aussage über das Mensch-Sein an sich geben.“ Die künstlerischen Zeugnisse der Naturwahrnehmung, wie sie die Ausstellung als Landschaftsbild, Stillleben, aber auch als Natur des Menschen in der figürlichen Plastik versammle, erschienen in der Zusammenschau als zwei Jahrhunderte empfundener Kunst.