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Sanierungen in Buchenwald zwingen zu Ausstellungsschließungen

Die Gedenkstätte Buchenwald muss ihre Hauptausstellung 2025 wegen Sanierungsarbeiten schließen. Interimsausstellungen sollen an die NS- und Nachkriegsgeschichte erinnern.

Die Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar
Die Gedenkstätte Buchenwald bei WeimarImago / Future Image

Der zentrale Ausstellungsbereich zur Erinnerung an das ehemalige Konzentrationslager in der Gedenkstätte Buchenwald muss ab dem kommenden Jahr für mindestens zwölf Monate geschlossen werden. Grund seien dringende Sanierungen der Elektroversorgung in der als Ausstellungsgebäude genutzten Effektenkammer, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Elektroleitungen stammten noch aus DDR-Zeiten und seien bei der jüngsten Sanierung des Gebäudes nicht angefasst worden.

Buchenwald: Ersatzausstellung während der Sanierung

Die aktuelle Dauerausstellung benötigt laut Wagner verhältnismäßig viel Strom. Daher müssten nun nahezu alle Wände im Gebäude aufgestemmt werden, um neue Elektroleitungen zu verlegen. Für die Dauer der Arbeiten werde eine Ersatzausstellung im ehemaligen Kantinengebäude auf dem Lagergelände entwickelt. Zur Begleichung der zu erwartenden Kosten in Höhe von bis zu 25.000 Euro könne auf Spendenmittel zurückgegriffen werden.

 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner
Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian WagnerImago / ari

Ein unerwartet hoher Sanierungsaufwand ist laut Wagner auch am Ausstellungsgebäude zur Geschichte des Speziallagers Nr. 2 aufgetreten. Hier werde sich die Wiedereröffnung voraussichtlich bis ins Jahr 2027 verschieben. Auch in diesem Fall arbeite die Stiftung bereits an einer Interimsausstellung. Sie soll voraussichtlich am 20. September eröffnet werden.

Das Speziallager II war ein Internierungslager, das von August 1945 bis Januar 1950 in Buchenwald von der sowjetischen Besatzungsmacht betrieben wurde. Von den rund 28.000 Häftlingen starben etwa ein Viertel.