Sanierung „hat sich gelohnt“
Frisch saniert präsentiert sich die Tagungsstätte Blockhaus Alhhorn. Bei einer Führung konnten Besucher sehen, wie weit die Arbeiten vorangeschritten sind.
Ahlhorn. Knapp sechs Millionen Euro hat die Evangelische Kirche in Oldenburg in die Modernisierung der Freizeit- und Tagungsstätte Blockhaus Ahlhorn investiert. Mittlerweile ist der Großteil der Renovierungs- und Neubauarbeiten abgeschlossen, mit der Einführung von Anke Peinemann als betriebswirtschaftlicher Leiterin des Blockhauses nun auch offiziell ein Neuanfang gemacht worden. Im Anschluss an den Einweihungsgottesdienst hatten die Gäste Gelegenheit, sich im Rahmen einer Führung über den Baufortschritt und die weiteren Planungen zu informieren.
„Es hat sich gelohnt!“ Mehrfach ist dieser Satz während der Führung zu hören, und es klingt Stolz darin mit und auch noch immer ein wenig Kampfgeist. Denn die Modernisierung des Blockhauses war längst nicht selbstverständlich. In mehreren Tagungen hatte die Synode der oldenburgischen Kirche gerungen, ob sie in die Freizeit- und Tagungsstätte investieren oder Ahlhorn aufgeben sollte. Die Belegungszahlen waren gesunken; es mehrten sich die Stimmen, die ein Aufrechterhalten des Blockhauses aus rein finanziellen Erwägungen nicht mehr für gerechtfertigt hielten. Doch dieser idyllische Ort, umgeben von Wald und einer kleinen Seenplatte, war für viele Synodale mehr als nur ein Zahlenwerk.
Neuanfang mit Gottes Hilfe
„Ahlhorn ist ein wichtiger Ort in der Biografie vieler Menschen hier“, machte Landesjugendpfarrer Sven Evers im Einweihungsgottesdienst deutlich. Seit Jahrzehnten finden hier Jugendfreizeiten und Konfirmandenfahrten statt, Ahlhorn ist in der Erinnerung vieler Oldenburger fest verankert. „Deshalb haben wir beschlossen, so richtig neu anzufangen, wie wir es nur mit Gottes Hilfe können“, betonte Evers, der auch Vorsitzender des Kuratoriums des Blockhauses ist. „Es war klar: Ein Neuanfang kann nicht bedeuten, mehr vom Alten zu machen, aber auch nicht, nur auf die Zahlen zu gucken, sondern mit einem ganz neuen Blick zu schauen, was wir hier haben.“
Neben der Kapelle „mit dem schönsten Altarbild der Welt“ – ein Fenster hinter dem Altar geht direkt auf einen der Seen hinaus – sei Ahlhorn ein Ort der Ruhe und Entschleunigung, ein Ort, der belebt werde von Kindern und Jugendlichen, die hier Gottes Schöpfung hautnah erleben könnten, sagte Evers. „Das alles hat aber natürlich auch zu tun mit den hellen, freundlichen Häusern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dazu beitragen, Gott hier wieder spürbar zu machen.“ Es sei eine bewusste und zukunftweisende Entscheidung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gewesen, machte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen in ihrem Grußwort deutlich. Ahlhorns Bürgermeister Thorsten Schmidtke lobte die neuen Gebäude: „Es sind Blockhäuser geblieben – aber topmodern.“
Sanierung bis Ende 2017
Helles Lärchenholz, das im Laufe der Jahre eine eher graue Patina bekommen wird, große Fensterfronten und zum Teil extensive Gründächer prägen die Neubauten und die modernisierten Häuser, die fast vollständig entkernt und soweit möglich barrierefrei konzipiert worden sind. Das Holz als prägender Baustoff schlägt dabei eine Brücke zwischen alten und neuen Gebäuden. Rund 200 Betten stehen zur Verfügung. Holz überwiegt auch bei den Möbeln, die ein örtlicher Tischler angefertigt hat.
Ende 2017 soll die Sanierung und Erweiterung sowohl der Gebäude als auch der Außenanlagen nach vierjähriger Bauzeit abgeschlossen sein. Derzeit wird noch ein Haus neu gebaut, ein weiteres umgebaut, für 2017 sind der Abriss des bestehenden „Seehauses“ und dessen Neubau geplant. Doch nicht allein baulich, sondern auch mit einem erweiterten pädagogischen Konzept stellt sich das Blockhaus Ahlhorn neu auf. Der Plan scheint aufzugehen: Bereits jetzt sind – trotz des laufenden Baubetriebs – die Buchungszahlen spürbar höher.