Sams-Erfinder Maar hat keine Angst vor dem Tod – und einen Grabplatz

Der bekannte Kinderbuchautor Paul Maar („Sams“) hat keine Angst vor dem Tod. „Ich wünsche mir nur, dass mir eine lange Krankheit vor meinem Tod erspart bleibt“, sagte der 86-jährige Erfolgsautor, der in Bamberg lebt und arbeitet, dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Am liebsten wäre es mir, ich würde mich hinsetzen und einschlafen – oder aufstehen und tot umfallen. Irgendwie kurz und schmerzlos.“ Das Thema Tod beschäftige ihn schon länger, sagte er. Zum 80. Geburtstag hatte er sich vorgenommen, sich einen Grabplatz auszusuchen: „Das habe ich. Unter einem Ginkgobaum auf dem städtischen Friedhof in Bamberg.“

Schade findet der Kinderbuchautor die immer weiter zurückgehende Zahl lesender Kinder. Vor kurzem hatte er bei einer Grundschul-Lesung in Münster gefragt, wer ein Buch zu Hause habe: „Also, es ging nicht einmal ums Lesen, sondern nur ums Besitzen“, erläutere Maar: „Kein einziges Kind hat sich gemeldet!“ Das sei auch für ihn erschreckend gewesen. Es gebe zwar nach wie vor lesende Kinder: „Aber es werden weniger und weniger.“ Die ganzen Projekte und Programme zur Leseförderung bei Kindern hätten nur wenig Erfolg, wenn zu Hause nicht gelesen wird: „Kinder brauchen Lese-Vorbilder, vor allem in ihrem privaten Umfeld“, ist sich Maar sicher.

Der aktuelle Rechtsruck in Deutschland bereite ihm durchaus Sorge, sagte Maar. Er hat in den vergangenen Jahren auch immer mal wieder Kinderbücher zum Thema Flucht und Vertreibung geschrieben. „Ich will aber auch die Menschen, die beispielsweise AfD wählen, nicht alle über einen Kamm scheren“, sagte Maar. Zwar seien unter deren Wählern auch Rechtsextreme: „Aber sicher nicht alle.“ Manche Menschen ließen sich von den Angeboten der Partei verführen. „Ich finde das nicht gut, aber so ist es wohl.“ Sorgen um die Demokratie in Deutschland mache er sich nicht. Sie sei „so stark“, dass sie durch AfD-Erfolge nicht verschwinde.

An diesem Freitag (13. September) erscheint Maars zwölftes Buch der Sams-Reihe im Hamburger Oetinger-Verlang: „Das Mini-Sams ist weg.“ Er habe bereits „rund 20 Mini-Sams-Geschichten geschrieben, die alle noch nicht veröffentlicht sind“, sagte Maar. (00/2653/09.09.2024)