Nach knapp dreijähriger Renovierung hat das Käthe-Kollwitz-Museums in Köln zur Wiedereröffnung eine Schenkung des kanadischen Sammlers Brian McCrindle erhalten. Zu der Schenkung gehört eine Handzeichnung, die Kollwitz – damals noch Käthe Schmidt – 1883 als 16-Jährige von dem Philosophen Arthur Schopenhauer anfertigt hatte, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Auch Archivalien und Kuriosa – darunter handschriftliche Briefe, Fotografien und historische Publikationen – gingen an das Museum.
Die Schenkung umfasse mehr als 60 Objekte, erklärte das Museum. Die Kollwitz-Forschung wusste den Angaben zufolge um die Handzeichnung von Schopenhauer, ihr Verbleib war jedoch unklar – bis McCrindle 2014 bei einer Auktion ein Konvolut an Kollwitz-Archivalien erwarb, darunter diese Zeichnung.
Einen Großteil seiner Sammlung habe McCrindle bereits 2015 der Art Gallery of Ontario in Toronto gestiftet, hieß es. Die Archiv-Materialien habe er gesammelt, um sein Bild von der Künstlerin zu erweitern. „Ich wusste lange nicht, wo das richtige Zuhause für diese Dinge sein könnte“, betonte er. „Heute bin ich überzeugt, dass das Kollwitz-Museum Köln der beste Ort ist, sie auszuwerten und aufzubewahren.“
Zur Schenkung gehört auch die illegale Reproduktion einer Bronzeplastik, abgeformt nach Kollwitz’ Relief „Die Klage“, die bereits 2016 in der Ausstellung „Gussgeschichten“ im Kölner Museum gezeigt wurde. Das Museum wird die Fälschung künftig im Rahmen der Kunstvermittlung einsetzen.
„Diese Schenkung ist von besonderem Wert für unser Haus und die Kollwitz-Forschung“, sagte die Direktorin des Kollwitz-Museums, Katharina Koselleck. „Besonders die frühe Schopenhauer-Zeichnung gewährt einen einzigartigen Einblick in die künstlerische Entwicklung der jungen Käthe Schmidt.“