Sächsische Synode setzt Tagung fort

In der Dresdner Dreikönigskirche ist am Samstag die Herbsttagung der evangelischen Landessynode fortgesetzt worden. Auf der Tagesordnung des Kirchenparlaments stand das Thema sexueller Missbrauch in der Landeskirche. Dazu sollten am Samstag auch Opfer sexualisierter Gewalt zu Wort kommen. „Wir wollen sehen und hören“, sagte Synodalpräsidentin Bettina Westfeld zur Einführung.

Der evangelische Landesbischof Tobias Bilz hatte zu Beginn der Tagung betont: Betroffene müssten „einen prominenten Platz“ in der Aufarbeitung bekommen. Das individuelle Erlebnis dürfe nicht vergessen werden, persönliche Geschichten müssten gehört und in den Aufarbeitungsprozess eingebunden werden.

Einige der Betroffenen im Fall des Chemnitzer Diakons Kurt Ströer (1921-2013) hatten vor wenigen Tagen Schmerzensgeld von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gefordert. Möglicherweise wird auch diese Forderung Thema der Synodentagung sein. Zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs hatte die sächsische Landeskirche 2020 eine Meldestelle eingerichtet. Bisher wurden laut Landeskirche 54 Betroffene sowie 25 beschuldigte Personen erfasst.

Die 80 Synodalen wollen auch über den landeskirchlichen Haushaltsplan beraten. Er sieht für 2024 ein Volumen von rund 254 Millionen Euro vor und damit nur geringfügig mehr als in diesem Jahr. Rund 133 Millionen Euro werden aus Kirchensteuereinnahmen erwartet.

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens zählt rund 610.000 Mitglieder. Gesetzgebendes Organ der Landeskirche ist Synode. Die aktuelle Herbsttagung ist bis Montag geplant.