Artikel teilen:

Sachsen-Anhalts Frauen deutlich über bundesweitem Rentendurchschnitt

Ost-Frauen vorn, West-Frauen abgehängt, Rentenlücke verkehrt herum: In Sachsen-Anhalt erhalten Frauen 28 Prozent mehr Rente ausbezahlt als Frauen im Bundesdurchschnitt. Die höchsten Renten bekommen sie in Halle.

Frauen erhalten in Sachsen-Anhalt deutlich mehr Rente ausbezahlt als der Bundesdurchschnitt der Rentnerinnen. Im Jahr 2023 bekamen sie im Mittel 1.196 Euro und damit 260 Euro mehr (28 Prozent) als die Rentnerinnen in ganz Deutschland. Das ergab eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Untersuchung des Prognos-Instituts und des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zugleich bekamen Männer mit 1.410 Euro rund 18 Prozent mehr Rente als Frauen in Sachsen-Anhalt. Insgesamt bekamen Rentnerinnen in Ostdeutschland im Durchschnitt 1.218 Euro, 357 Euro mehr als Frauen im Westen.

Die höchsten Renten in Sachsen-Anhalt bekommen demnach Frauen in Halle (Saale). Mit 1.268 Euro erhielten sie dort 35 Prozent höhere Renten als der weibliche Bundesdurchschnitt. Schlusslicht in Sachsen-Anhalt ist Kreis Mansfeld-Südharz mit einem Rentenzahlbetrag von 1.136 Euro für Frauen.

Im Osten sind zudem die Unterschiede zwischen der Rentenhöhe von Männern und Frauen deutlich kleiner als in Westdeutschland. In Westen bekamen Männer im Durchschnitt 66 Prozent mehr gesetzliche Rente als Frauen, in Ostdeutschland sind es nur 16 Prozent. Das liegt an einer historisch höheren Erwerbsbeteiligung der Frauen in Ostdeutschland sowie an geringeren Einkommen der Männer.