Sachsen-Anhalt prüft ethische Standards bei Geldanlagen

Sachsen-Anhalt überprüft derzeit seine Geldanlagen nach ethischen und ökologischen Standards. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ (MZ) aus Halle (Montag) berichtet, will das Land künftig mehr auf Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen und die Wahrung der Menschenrechte achten. Demnach soll kein Landesgeld mehr in Konzerne investiert werden, die gegen ökologische und soziale Mindeststandards verstoßen.

Laut „MZ“ investiert Sachsen-Anhalt nach Angaben des Magdeburger Finanzministeriums aktuell rund 1,6 Milliarden Euro in etwa 840 Unternehmen weltweit, darunter Konzerne wie Shell, Mitsubishi oder McDonalds. Mit der Rendite wolle das Land unter anderem Pensionen für Lehrer, Polizisten und andere Beamten bezahlen, hieß es. Für die rund 350 wichtigsten Investments habe Sachsen-Anhalts Finanzministerium den Angaben zufolge einen „Engagementmanager“ beauftragt, der mit den Konzernspitzen in Kontakt stehe und Standards einfordere, die sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientierten.

Wie die „MZ“ weiter berichtet, habe der Manager nach Angaben des Finanzministeriums im vergangenen Jahr in knapp 1.800 Fällen Kontakt zu Konzernen gesucht, in die das Land investiere. Ein Drittel der Kontakte sei auf konkrete Auffälligkeiten oder Verstöße gegen Mindeststandards zurückzuführen, hieß es. In zwei Dritteln der Fälle seien sogenannte Zielvereinbarungen mit den Konzernen vereinbart worden. Laut einer Ministeriumssprecherin geschieht dies nach „MZ“-Angaben unabhängig von Verstößen. In zwei Fällen seien Investitionen gestoppt worden.