Sachsen-Anhalt bei Fettleibigkeit auf Platz 3 – viele Vorurteile

Fettleibigkeit hat in Sachsen-Anhalt stark zugenommen. Jeder Siebte leidet inzwischen darunter, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung der Krankenkasse KKH zeigt. Dabei habe sich die Zahl der Betroffenen, die sich immer noch vielen Anfeindungen ausgesetzt sähen, in den vergangenen zehn Jahren um fast 38 Prozent erhöht. Das ist bundesweit der dritthöchste Anstieg nach Mecklenburg-Vorpommern (rund 50 Prozent) und Schleswig-Holstein. Der Bundesdurchschnitt lag bei einem Plus von 30 Prozent.

Die KKH rief dazu auf, Erkrankte nicht zu diskriminieren. Betroffene seien sich der gesundheitlichen Risiken meist sehr bewusst und wollten etwas dagegen unternehmen: „Doch ob im Fitness-Studio oder in der Arztpraxis, noch immer hätten sie vielerorts mit Vorurteilen zu kämpfen: dick, faul, selbst schuld.“ Wissenschaftlich seien solche Vorurteile längst überholt.

Bei Fettleibigkeit, in der medizinischen Fachsprache Adipositas, handelt es sich um eine Ernährungs- und Stoffwechselerkrankung, bei der das Übergewicht über das Normalmaß hinausgeht. Die Ursachen sind vielfältig: neben ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel können Schlafstörungen, Stress, psychische Belastungen oder Erkrankungen, Schichtarbeit, die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva und Cortison, aus dem Takt geratene Hormone oder auch genetische Faktoren zu Fettleibigkeit führen.