Saarlands Kultusministerin erlaubt KI bei Schulprüfungen
Für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Schulen wirbt die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Streichert-Clivot. Sie verweist auf das Saarland, das bei Digitalisierung vorn liege.
Das Saarland hat Künstliche Intelligenz für den Unterricht und für Prüfungen in den Schulen freigegeben. Es gehe um den Umgang mit neuen Kompetenzen, um sich in einer zunehmend von KI-geprägten Welt zurechtzufinden, sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag vor Journalisten in Saarbrücken. Daher habe das Bundesland jetzt zum neuen Schuljahr die rechtlichen Regelungen getroffen, um ChatGPT und Co. in den Klassen einsetzen zu können.
Streichert-Clivot ist aktuell Präsidentin der Kultusministerkonferenz. “Schüler nutzen heute KI-Tools oft schon selbstverständlich”, erklärte sie. Es gehe um die Frage, ob man die neuen digitalen Formate im Unterricht verhindere oder als Hilfsangebote gezielt zulasse. Schüler müssen laut Streichert-Clivot ihre “Lebensrealität” in der Schule wiederfinden.
Ziel sei ein “Unterricht am Puls der Zeit”, um auf Erwartungen am Arbeitsmarkt und an Hochschulen vorzubereiten. Digitale Konzepte seien im Saarland sowohl an Grund- und weiterführenden sowie an Berufsschulen zugelassen. Die Universität des Saarlandes begleite wissenschaftlich die Tablet-Einführung in den dritten und vierten Klassen. Das Saarland liege bei der Integrierung von KI in den Klassen sowie bei den technologischen Voraussetzungen für digitale Konzepte an den Schulen “bundesweit an der Spitze”.
“Wo früher oft Eltern bei Hausaufgaben mitgeholfen haben, nutzen Schüler heute KI. Wie werden diese Leistungen dann bewertet?”, fragte Steichert-Clivot. Notwendig seien daher klare Kriterien. Schüler sollten KI-basierte Anwendungen aber auch direkt im Unterricht benutzen.
Ausdrücklich verwies Streichert-Clivot darauf, dass Künstliche Intelligenz auch für Lehrer und Lehrerinnen bei der Unterrichtsvorbereitung zulässig sei – und mitunter unmittelbar unterstützen könne. Sie warb für ein aktives Mitwirken und ein Zutrauen der Lehrer, digitale Angebote einzusetzen. Mit der Plattform “Online-Schule” stehe eine entsprechende Beratung bereit.