Saarbrücken fördert Kunstschaffende mit insgesamt 12.000 Euro
Die Stadt Saarbrücken unterstützt die iranische Künstlerin Nazanin Hafez und den Saarbrücker Künstler Lukas Ratius jeweils mit einem Förderstipendium im Bereich Fotografie. Hafez erhalte 7.000 Euro und Ratius 5.000 Euro, wie die saarländische Landeshauptstadt am Freitag mitteilte. Die Förderung solle ihnen ermöglichen, ihre künstlerischen Wege weiterzuverfolgen. Die Vergabe der diesjährigen Förderstipendien ist für den 4. Dezember im Festsaal des Rathauses St. Johann vorgesehen.
Hafez wurde den Angaben zufolge 1991 in Teheran geboren. Sie studierte Media Art and Design an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und schloss 2024 ihr Diplomstudium in Bildender Kunst an der Kunsthochschule Mainz ab. Zurzeit sei sie Meisterschülerin bei Professorin Judith Samen. „In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Nazanin Hafez mit sozialen und politischen Themen auseinander, die von ihren Erfahrungen als iranische Frau und Fotografin geprägt sind“, erklärte die Stadt. „Mit ihrer Kunst möchte sie Missstände sichtbar machen und die Bedeutung individuellen Handelns betonen.“ Sie lebt und arbeitet in Saarbrücken und Mainz.
Ratius wurde wiederum 1989 in Saarbrücken geboren, wo er auch lebt und arbeitet. An der Hochschule der Bildenden Künste Saar studierte er bis 2017 und schloss mit einem Diplom in Kommunikationsdesign ab. Zurzeit gehört er zur Meisterklasse 2024/2025 an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Seit 2018 arbeitet er als Fotograf an eigenen Projekten, Fotobüchern und für unterschiedliche Auftraggeber – darunter Medien wie „Süddeutsche Zeitung“ und „11Freunde“. Als Teil der Produktionsfirma Bunkhouse Film realisiert er seit 2020 in Zusammenarbeit mit Philipp Majer Dokumentarfilme für die ARD. In seinen freien Projekten setze er sich mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Mechanismen, Netzwerken und Strukturen auseinander, hieß es.
Die saarländische Landeshauptstadt vergibt nach eigenen Angaben seit 2016 alle zwei Jahre Förderstipendien an Künstlerinnen und Künstler. Diese seien sowohl für einzelne Projekte als auch für eine Gesamtleistung möglich. Die Kunstschaffenden sollten eine Beziehung zur Stadt Saarbrücken haben – sei es über Ausbildung, Tätigkeit, Wohnsitz oder Geburt. Sie könnten sich selbst bewerben oder vorgeschlagen werden, hieß es. Eine Jury entscheide über die Vergabe.