Mit mehr Flexibilität bei der Kursplanung und mehr Digitalität bei der Kommunikation wollen die Volkshochschulen (VHS) im Saarland auf veränderte Bedürfnisse im Bereich der Erwachsenenbildung reagieren. Um weiterhin ein „gefragter Partner“ im Bildungsbereich zu sein, müssten die Einrichtungen sich „wie alle anderen Marktteilnehmer“ anpassen, erklärte die Direktorin des Verbandes Saarländischer Volkshochschulen, Ulrike Heidenreich, am Montag in Saarbrücken. Längst habe eine „ganz individuelle, oft auch semesterunabhängige Planung Einzug gehalten“.
Nahezu alle der 16 VHS im Bundesland nähmen während laufender Semester neue Kurse ins Programm und entwickelten nach Bedarf kurzfristig neue Angebote, sagte Heidenreich. Die Organisation der Weiterbildungsangebote werde sich in den meisten Einrichtungen mittelfristig in eine rollierende, sich ständig den Gegebenheiten, Bedürfnissen und Trends anpassende Planung weiterentwickeln.
Außer bei klassischen Sprach- oder Gesundheitskursen weise der Trend vielfach zu Angeboten mit weniger Terminen, hieß es. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer möchten sich demnach nicht langfristig binden; auch stellten höhere Preise durch eine hohe Terminanzahl eine Eintrittshürde dar. In den Volkshochschulen würden daher eher zusätzliche Aufbaukurse angeboten. Um individuelle Wünsche der Nutzer besser berücksichtigen zu können, ließen die Einrichtungen auch Kurse mit Kleingruppen laufen.
In der Kommunikation sei das klassische Programmheft immer noch relevant, weil es auch von Personen wahrgenommen werde, die nicht unmittelbar auf der Suche nach einem Weiterbildungskurs seien, betonte Heidenreich. Die Hefte seien aber oft schon nicht mehr aktuell, wenn sie erscheinen – Kurse die später im Laufe des Semesters geplant würden, fänden dort nicht statt.
Auch bei den Volkshochschulen gehe der Trend zur digitalen Kommunikation, erklärte die Direktorin des VHS-Verbandes. Suchmaschinenoptimierung und Beiträge in sozialen Medien spielten eine immer größere Rolle. Wichtigstes Medium bleibe aber vorerst die eigene, niedrigschwellige Webseite, die das Kursangebot darstelle und unmittelbar Buchungen ermögliche. Der Anteil der Online-Buchungen liege bei den saarländischen Volkshochschulen mittlerweile zwischen 60 und 75 Prozent mit weiter steigender Tendenz.