Saar-Uni: Forscherkongress befasst sich mit “Lebenden Materialien”
Auf dem Campus der Universität Saarbrücken befassen sich Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit der Zukunftstechnologie der „Engineered Living Materials“. Rund 200 Forscherinnen und Forscher sowie Vertreter von Industrie und Zulassungsbehörden kommen von Mittwoch bis Freitag auf Einladung des INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien zusammen, um ihre Forschung zu präsentieren, wie das Institut am Montag mitteilte.
In diesem Jahr finde das Treffen gemeinsam mit der Auftaktveranstaltung eines Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft über „Lebende Materialien mit Adaptiven Funktionen“ statt, hieß es. Fachleute aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen widmeten sich einem neuen Ansatz in der Materialsynthese. Sie setzten auf Materialien, die lebende und nicht-lebende Stoffe und deren Eigenschaften vereinen und neue Möglichkeiten vor allem in medizinischen Bereichen bieten.
„Lebenden Therapeutische Materialien“ seien das Kernthema des ebenfalls vom INM koordinierten gleichnamigen Leibniz WissenschaftsCampus, hieß es. Die Saarbrücker Forscherinnen und Forscher arbeiteten an kleinsten „Biofabriken“, die in nicht-lebendes Material eingeschlossen seien. Sie sollen in den Körper implantiert werden, um dort medizinische Wirkstoffe zu produzieren und diese gezielt abzugeben. Unter anderem werde auf der Konferenz eine Kontaktlinse vorgestellt, in der lebende Materialien Hyaluronsäure zur kontinuierlichen Befeuchtung des Auges produzieren und freisetzen.