Die saarländische Agrarministerin Petra Berg (SPD) empfiehlt der Bevölkerung einen Lebensmittelvorrat von bis zu 14 Tagen für Zeiten von Versorgungsengpässen. Dabei gehe es nicht automatisch um Kriegszeiten oder Naturkatastrophen, sondern auch um zeitliche befristete Einschränkungen etwa durch Cyberangriffe oder Stromausfälle, betonte sie am Mittwoch in Saarbrücken. „Wir haben lange Zeit diese unbequemen Themen aus dem Kopf gestrichen.“
Ob und wie jemand vorsorge, liege bei der jeweiligen Person. Sinnvoll seien Nudeln ohne Ei, Vollkornprodukte, Reis, Zucker, Honig, Konserven, Wasser in Glasflaschen – zwei Liter pro Tag und pro Person, erläuterte Berg. „Das gibt Behörden mehr Handlungsspielraum.“ Der Bund kümmere sich um eine eigene Vorratshaltung mit beispielsweise Rohgetreide, Hülsenfrüchten, Reis und Kondensmilch. Die Länder bauten Verteilstrukturen auf. So müsse Rohware etwa in Mühlen verarbeitet und zu Verteilzentren gebracht werden.
Das Land baut laut Berg zurzeit „belastbare Strukturen“ auf, um die Versorgungssicherheit im Krisenfall zu erhöhen. Im Saarland solle es in jeder Gemeinde Verteilzentren geben. „Wir wollen keine Ängste schüren, wir wollen Sicherheit gewähren“, unterstrich sie. Bereits jetzt wäre das Saarland in der Lage, kurzzeitig Transporte über Speditionen ins Land zu organisieren, Mühlen zu gewinnen und Verteilzentren zu organisieren.
Auch Einkaufsmärkte müssten für den Krisenfall vorbereitet werden – etwa über Notstromversorgung, betonte die SPD-Politikerin. Im Entwurf des Doppelhaushalts seien auch Haushaltsmittel für die Notfallversorgung vorgesehen. Dazu gehöre ein Förderprogramm in Höhe von 55.000 Euro pro Jahr. Dieses richte sich an Ernährungsunternehmen und Kommunen.