Saar-Beauftragter: Werkstätten für Menschen mit Behinderungen nötig

Der saarländische Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Michael Schmaus, sieht zurzeit für viele Menschen keine Alternative zu Werkstätten auf dem ersten Arbeitsmarkt. „Zur Ehrlichkeit gehört für mich, dass Werkstätten notwendig sind“, sagte er am Donnerstag in Spiesen-Elversberg bei einer Podiumsdiskussion des Bundesnetzwerks „Starke.Frauen.Machen“ der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen.

Jeder Schritt in Richtung ersten Arbeitsmarkt sei für jeden Einzelnen zu begrüßen, betonte Schmaus. Das ändere aber nichts daran, dass ein Großteil der Menschen gerne in Werkstätten arbeite und noch lange dort tätig sein werde. Der Werkstattlohn müsse allerdings auf Mindestlohnniveau steigen.

Mit Blick auf die Frage, wie Menschen mit Behinderungen anerkannte Abschlüsse während der beruflichen Bildung erreichen könnten, warb die saarländische Sozial-Staatssekretärin Bettina Altesleben für flexible Ideen. Als mögliches Modell nannte sie den Umgang mit Frauen, die in jungen Jahren schwanger geworden seien und dadurch ihre Ausbildung nicht beenden oder gar nicht erst eine machen konnten. Sie könnten mittlerweile Teilzeitausbildungen machen, um Kind und Ausbildung zu verbinden. Das, was normalerweise drei Jahre dauere, werde über Module auf vier Jahre gestreckt. Dies könnte auch eine Lösung für Menschen mit Beeinträchtigungen sein, die mehr Zeit für die Regeneration bräuchten.