Runderneuerter Klinik-Atlas ist online

Im Klinik-Atlas des Bundes sollen Patienten sich online schnell über das beste Krankenhaus für ihre Behandlung informieren können. Nach anfänglichem Chaos hat das Gesundheitsministerium nun ein großes Update gemacht.

Patienten sollen ab sofort mit dem runderneuerten Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums leichter das passende Krankenhaus für ihre Behandlung finden. Das von Kliniken und Verbänden heftig kritisierte Projekt von Minister Karl Lauterbach (SPD) mit Daten zu rund 1.700 Krankenhäusern wurde am Donnerstag mit einem umfassenden Update neu gestartet, wie es aus dem Ministerium hieß.

Statt wie bisher für rund 23.000 verschiedene Eingriffe detaillierte Angaben zu machen, sind nun zunächst nur die 20 wichtigsten zusammengefasst abgebildet. Dabei geht es etwa um die Behandlung von Krebs und Herzerkrankungen, Entbindungen oder Prothesen. Die Auswahl decke je nach Klinik bis zu 70 Prozent der Patienten ab, hieß es. Später soll das Angebot erweitert werden.

Der Atlas mache auch die Notwendigkeit einer Krankenhausreform deutlich, hieß es weiter: Zu viele Häuser machten das gleiche und führten Behandlungen im Vergleich viel zu selten durch. Diese mangelhafte Spezialisierung werde auch einer immer differenzierter werdenden Versorgung der Patienten nicht gerecht.

Der Klinik-Atlas war vor gut einem Monat an den Start gegangen. Er soll Patienten bei der Wahl eines Krankenhauses unterstützen. Nach dem Update enthält das Angebot zunächst Daten zur Zahl der Behandlungsfälle sowie zur Zahl der Patienten, die in der jeweiligen Klinik im Schnitt auf eine Pflegekraft kommen.

Lauterbach hatte Kritik an der ersten Version des Atlas zum Teil zurückgewiesen. Die verwendeten Behandlungsdaten seien immer richtig gewesen, sagte der Minister am Mittwoch zur “Rheinischen Post”. Allerdings sei das bisherige Angebot zu komplex für Laien gewesen.

Krankenhäuser und Ärzteverbände hatte das Projekt als sehr fehlerhaft kritisiert und seine komplette Überarbeitung gefordert. Zudem bedeute der staatliche Klinik-Atlas eine Steuerverschwendung, da es bereits ähnliche Angebote von Krankenkassen und der Krankenhausgesellschaft gebe.