Rund 3,2 Millionen Schutzsuchende in Deutschland

Die Zahl der Schutzsuchenden ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt das Durchschnittsalter der Geflüchteten bei 32,2 Jahren.

Eine geflüchtete Frau mit ihrem Kind wartet auf Hilfe
Eine geflüchtete Frau mit ihrem Kind wartet auf HilfeImago / SNA

Zum Jahresende 2023 sind in Deutschland 3,17 Millionen Menschen als Schutzsuchende im Ausländerzentralregister erfasst gewesen. Die Zahl der registrierten Geflüchteten stieg gegenüber dem Vorjahr um etwa 95.000 (drei Prozent), wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Als Schutzsuchende gelten Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten.

Die meisten Schutzsuchenden waren Ukrainerinnen und Ukrainer (977.000; minus drei Prozent). Es folgten syrische (712.000; plus 6 Prozent), afghanische (323.000; plus 13 Prozent), irakische (200.000; minus 5 Prozent) und türkische (152.000; plus 51 Prozent) Staatsangehörige. 2,53 Millionen Schutzsuchende verfügten Ende vergangenen Jahres über einen humanitären Aufenthaltstitel und damit über einen anerkannten Schutzstatus, das waren 275.000 mehr als im Vorjahr (zwölf Prozent).

Anteil der Frauen und Mädchen bei 49 Prozent

Etwa die Hälfte der befristet anerkannten Schutzsuchenden erhielt ihren Schutzstatus im Rahmen eines Asylverfahrens. Die Flüchtlingseigenschaft nach der Genfer Flüchtlingskonvention war dabei mit einem Anteil von 52 Prozent der häufigste Schutztitel. Der Anteil subsidiär Schutzberechtigter lag bei 30 Prozent. Neben dem Weg über ein Asylverfahren gibt es auch die Möglichkeit, ohne Asylverfahren einen befristeten Schutzstatus zu erlangen. Dabei ist der vorübergehende Schutz, der im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine gewährt wird, der häufigste Anwendungsfall. Diesen Schutzstatus hatten 83 Prozent der befristet anerkannten Schutzsuchenden ohne Asylverfahren zum Jahresende 2023 inne.

Der Anteil der Frauen und Mädchen unter den anerkannten Schutzsuchenden lag Ende 2023 bei 49 Prozent. Anerkannte Geflüchtete waren durchschnittlich 32,2 Jahre alt. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung liegt bei 44,6 Jahren. 29 Prozent der anerkannten Schutzsuchenden waren minderjährig, 69 Prozent waren Menschen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren.

Die meisten anerkannten Schutzsuchenden leben in Bremen

Gemessen am Bevölkerungsanteil lebten Ende 2023 die meisten anerkannten Schutzsuchenden in den Stadtstaaten Bremen (5,5 Prozent), Hamburg (4,1 Prozent) und Berlin (4,0 Prozent) sowie im Saarland (4,6 Prozent). Am niedrigsten waren die Anteile in Brandenburg (2,1 Prozent), Bayern (2,2 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (2,3 Prozent).