Rund 1.460 Gefangene haben im Schul- und Ausbildungsjahr 2023/2024 Bildungsangebote im niedersächsischen Justizvollzug genutzt. Das sind 73 mehr als im Vorjahr, wie das Justizministerium am Mittwoch in Hannover mitteilte. Von ihnen haben 275 Gefangene eine schulische Ausbildungs- oder Fördermaßnahme abgeschlossen, 493 an einer Berufsorientierung teilgenommen, 597 einen Berufsabschluss oder Zusatzqualifizierungen erlangt und 96 Gefangene spezielle PC-Schulungen absolviert.
Ein besonderer Erfolg gelang den Angaben zufolge einem Gefangenen in der JVA Vechta: Er wurde nicht nur Landessieger bei der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer, sondern holte im Anschluss daran bei den Deutschen Meisterschaften einen vierten Platz.
„Es ist großartig, dass so viele Inhaftierte die Chance ergreifen und den Strafvollzug nutzen, um einen Berufs- oder Schulabschluss zu erlangen“, sagte Justizstaatssekretär Thomas Smollich, der in der JVA Vechta die Abschlusszeugnisse und Gesellenbriefe persönlich an die Absolventen überreichte. „Denn damit schaffen sie eine wichtige Voraussetzung, um das Leben in Freiheit ohne neue Straftaten zu meistern.“
Zu den Zielen des Strafvollzugs gehöre es auch, die Menschen bestmöglich auf ihren Neustart außerhalb der Gefängnismauern vorzubereiten, hieß es. Dazu trügen die Ausbildungsangebote bei, die von Sprach- und Integrationskursen über den Erwerb von grundlegenden technischen Kenntnissen, etwa im Umgang mit dem PC oder dem Gabelstapler, bis zum Erwerb anerkannter Schul- und Ausbildungsabschlüsse reichten.