Ruhrfestspiele starten Programm erstmals mit einer Zirkusproduktion

Unter dem Motto „Vergnügen und Verlust“ stehen die diesjährigen Ruhrfestspiele in Recklinghausen, die traditionell am 1. Mai mit einem Kulturvolksfest und einer Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds beginnen. Künstlerischer Auftakt ist am 3. Mai mit der Deutschlandpremiere von „The Pulse“ des australischen Akrobaten-Ensembles Gravity & Other Myths erstmals eine Zirkusproduktion, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Zuvor hält die Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky die literarische Eröffnungsrede.

Bis zum 8. Juni präsentieren die Ruhrfestspiele Theater- und Tanzinszenierungen, Lesungen, Performances, Ausstellungen, Konzerte, Kabarett und Gespräche. Unter den 90 Produktionen mit rund 220 Veranstaltungen sind den Angaben zufolge vier Uraufführungen und sechs Deutschlandpremieren. Zu letzteren zählt bereits am Eröffnungswochenende das Schauspiel „As Far As Impossible“ des portugiesischen Regisseurs Tiago Rodrigues, Künstlerischer Leiter des Festival Avignon. Die mehrsprachige Aufführung stellt demnach echte Geschichten von Mitarbeitern weltweiter Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen und Rotes Kreuz ins Zentrum.

In der Sparte Schauspiel ist unter anderem Charly Hübner mit einer neuen Soloarbeit zu Gast. Die Inszenierung „Late Night Hamlet“ sei eine Kooperation der Ruhrfestspiele mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, hieß es. Das dokumentarische Theaterstück „Die Nacht von Sevilla. Fußballdrama in fünf Akten“ von Manuel Neukirchner ist als multimediale Leseinszenierung mit Peter Lohmeyer und Toni Schumacher zu erleben.

Die Kunstausstellung der Ruhrfestspiele in der Kunsthalle Recklinghausen präsentiert in diesem Jahr die erste Einzelausstellung des dänischen Künstlers Søren Aagaard in Deutschland. Vernissage der Schau ist am 4. Mai. Aagaard befragt darin das „performative Potential“ von Essen und Kunst, wie es hieß: „Essen ist ein brisantes Thema.“

Die Autorin Terézia Mora und Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah kommen zu Lesung und Gespräch. Gurnah, Autor von bislang zehn Romanen, lässt sich bereits am 8. Mai im Rahmen der Reihe „Im Gespräch mit …“ durch den Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck befragen. Das französische Tanzensemble „Sauf le dimanche“ besucht mit dem Tanzprojekt „Ballade“ die Bewohnerinnen und Bewohner in Seniorenresidenzen und Pflegeheimen. Im Kabarettprogramm stehen unter anderem Storno und Fritz Eckenga auf der Bühne.