Rubens-Gemälde zurück auf Gothaer Friedenstein

Ein lange vermisstes Gemälde des flämischen Malers Peter Paul Rubens (1577-1640) ist wieder in der Gemäldesammlung der Stiftung Friedenstein Gotha zu sehen. Die 1621 entstandene Ölskizze „Der Heilige Gregorius von Nazianz“ wurde am Mittwoch im Herzoglichen Museum Gotha präsentiert. Das 48 mal 62 Zentimeter große Werk gehört zu insgesamt fünf Rubens-Skizzen, die nach dem Zweiten Weltkrieg abhandengekommen waren.

Dank der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung sei das Werk für eine niedrige siebenstellige Summe zurückgekauft worden, teilte die Stiftung mit. Die Ölskizze befand sich zuletzt in der Sammlung des Buffalo AKG Art Museums. Zwei weitere Skizzen der Serie waren bereits 1958 aus der damaligen Sowjetunion nach Gotha zurückgekehrt. Die beiden noch fehlenden Rubens-Skizzen aus Gotha sind weiterhin in der „Lost-Art“-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste gelistet. Eine davon, die Skizze „St. Augustinus“, befinde sich aktuell in der Schweizer Sammlung Bührle und sei im Kunsthaus Zürich ausgestellt. Ziel von Verhandlungen sei es nun, das Werk als temporäre Leihgabe nach Gotha zu bringen.

Rubens fertigte die Ölskizzen den Angaben zufolge für die Antwerpener Jesuitenkirche Carolus Borromeus an. Die danach ausgeführten Deckenmalereien wurden durch einen Brand zerstört. Die Skizzen-Serie galt als eine der bedeutendsten kunsthistorischen Juwelen der Gothaer Gemäldesammlung. Die zurückgekehrte Rubens-Skizze ist jetzt im Niederländer Saal des Herzoglichen Museums zu sehen.