Roth berät Anfang Juni mit Gedenkstätten zu Erinnerungskonzept

Der erste Entwurf der Kulturstaatsministerin zur Gedenkstättenarbeit in Deutschland stieß auf wenig Gegenliebe. Nun sollen die Gespräche weitergeführt werden.

Der geplante Runde Tisch Gedenkstätten trifft sich am 6. Juni im Bundeskanzleramt. Den Termin dieses nicht-öffentlichen Treffens bestätigte der Sprecher von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weitere Details gibt es bislang nicht. Auch nicht, welche Vertreter der bundesweiten Gedenkstätten an dem Treffen teilnehmen werden.

Seit Februar läuft eine hitzige Debatte zum Umgang mit der Erinnerungskultur sowie den Gedenkstätten in Deutschland. Die Kulturstaatsministerin wünscht sich ein neu überarbeitetes Rahmenkonzept, wie es auch der Koalitionsvertrag vorsieht. Sie hatte einen entsprechenden, 43 Seiten umfassenden Entwurf im Februar veröffentlicht. Dieses “Rahmenkonzept Erinnerungskultur” war jedoch von vielen Seiten scharf kritisiert worden. Vor allem die Frage, welchen Stellenwert die Kolonialgeschichte künftig erhält, sorgt für viel Aufregung.

Anfang Mai wurden eigene Leitlinien der Gedenkstätten öffentlich, in denen diese das Konzept für NS- und SED-Gedenkstätten fortschreiben, um diese historischen Orte zu stärken. Nun geht es im nächsten Schritt darum, die vorliegenden Papiere gemeinsam zu beraten. Ob am Ende ein gemeinsames Konzept zustande kommt, wird unter anderem unter Historikern bezweifelt.