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Rotes Kreuz will Freiwilligendienste im Wehrdienst-Fragebogen

Nach den Plänen der Bundesregierung sollen künftig alle jungen Menschen zum Wehrdienst angeschrieben werden. Das Deutsche Rote Kreuz sieht darin eine gute Gelegenheit, auch zivile Dienste zu stärken.

imago / Herrmann Agenturfotografie
imago / Herrmann AgenturfotografieNach den Plänen der Bundesregierung sollen künftig alle jungen Menschen zum Wehrdienst angeschrieben werden

Junge Menschen sollten aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit dem geplanten Fragebogen zum neuen Wehrdienst zugleich auch nach freiwilligen zivilen Diensten gefragt werden. “Eine starke zivile Entsprechung zum neuen Wehrdienst wäre ein wichtiger Baustein, um das gesellschaftliche Engagement zu stärken und die Gesellschaft für Herausforderungen zu wappnen”, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Die bestehenden Freiwilligendienste sollten als Alternative zum neuen Wehrdienst anerkannt, besser finanziert und bezahlt sowie ausgebaut werden. Das würde auch die Widerstandskraft der Gesellschaft in Krisenfällen erhöhen.

Fragebogen geht an junge Menschen ab Jahrgang 2008

Die Bundesregierung will einen neuen Wehrdienst einführen, der zunächst auf Freiwilligkeit beruhen soll. Vorgesehen ist, dass an alle jungen Männer und Frauen ab dem Jahrgang 2008 ein Fragebogen geschickt wird. Männer müssen die Fragen beantworten, für Frauen ist auch das freiwillig. Abgefragt werden soll das Interesse am Dienst in der Bundeswehr.

Aus Sicht des Roten Kreuzes könnte mit einer zusätzlichen Abfrage zu zivilen Diensten ohne großen Aufwand das Engagement junger Menschen gesteigert werden. Aus Umfragen sei bekannt, dass sich viele junge Menschen zwar gerne im Rahmen eines Dienstes engagieren möchten, aber oft nicht die möglichen Angebote kennen würden. Die Hilfsorganisation schätzt, dass insgesamt rund 200.000 Freiwillige gewonnen werden könnten. Derzeit leisten pro Jahr rund 100.000 Menschen einen Freiwilligendienst.