“Rosenheim-Cops” warnen vor Liebesbetrügern im Internet

Als “Rosenheim-Cops” lösen Igor Jeftic und Dieter Fischer erfolgreich Mordfälle im ZDF. Nun warnen sie vor Betrügern, die ihre prominenten Namen nutzen, um sich damit im Internet Geld zu erschleichen.

Die Schauspieler Igor Jeftic und Dieter Fischer, bekannt als “Rosenheim-Cops”, haben vor Liebesbetrügern im Internet gewarnt. Betrüger im Internet verwendeten die Namen Prominenter, um Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen.

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in München riefen sie Opfer auf, in einem solchen Fall zur Polizei zu gehen. “Tragen Sie dazu bei, dass den Betrügern das Handwerk gelegt wird”, sagte Fischer. Sein Kollege Jeftic ergänzte, es gebe keinen Grund, sich zu schämen, wenn einem so etwas widerfahre. Dies könne einem jeden passieren.

Hintergrund der Warnungen ist, dass moderne Heiratsschwindler (sogenannte “Love Scammer”) sich mit den Namen der prominenten Schauspieler das Vertrauen älterer Menschen im Internet erschlichen und sie um ihr Geld betrogen haben. Andere Täter geben sich auf Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken als Ärztin, Soldat oder Ingenieur auf einer Bohrinsel aus, schaffen eine emotionale Abhängigkeit und bitten mit erfundenen Notlagen um Geld.

Nach den Worten von Landesjustizminister Georg Eisenreich (CSU) gab es 2023 in Bayern 450 Fälle solch eines modernen Heiratsschwindels, auch “Love Scam” genannt. Die Täter, meist in Nigeria oder Osteuropa sitzend, hätten dabei etwa 5,3 Millionen Euro erbeutet. Das Dunkelfeld werde noch deutlich höher eingeschätzt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ergänzte, auch wenn das Phänomen inzwischen nahezu täglich in verschiedenen Medien präsent sei, fielen leider immer noch zu viele darauf herein, meist über Social-Media-Plattformen. Nicht wenige verlören dadurch ihre gesamten Ersparnisse.

Dieter Fischer, der in der ZDF-Serie Kommissar Anton Stadler verkörpert, kämpft nach eigenen Worten noch mit anderen Internet-Betrügereinen. Seit dem vergangenen Herbst erschienen auf Youtube durch KI generierte Trauer- und Todesanzeigen “über uns Rosenheim-Cops” und über hunderte andere in der Öffentlichkeit stehende Personen, berichtete er. Mit Mühe sei es ihm gelungen, drei davon löschen zu lassen. Immer wieder tauchten aber neue auf, gegenwärtig seien es mindestens zehn: “In der aktuellsten bin ich genau vor 14 Tagen an Krebs gestorben.”

Den Kampf gegen diese KI-Windmühlen habe er vorübergehend aufgegeben, sagte Fischer. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als mit seinem eigenen Fake-Tod zu leben und zu hoffen, dass bald eine stärkere Reglementierung komme. In den vergangenen Monaten habe er deshalb Kontakt mit Experten des Landes- und Bundeskriminalamts gehabt. Alle hätten seine Anliegen ernst genommen. Was die Social-Media-Plattformen betreffe, habe man aber manchmal das Gefühl, dass es dort den Tätern leichter gemacht werde als den Opfern.