Rollstuhlbasketballer Lukas Gloßner freut sich auf Paralympics

Der Erlanger Sportler Lukas Gloßner wird bei den Paralympischen Spielen ab dem 28. August in Paris mit der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft antreten. „Die Klamotten, die Eröffnungsfeier – alles, was ich mir je vorgestellt habe, jetzt selbst zu erleben, ist schon cool“, freut sich Gloßner, der bei den Iguanas München spielt, laut einer Mitteilung des Deutschen Behindertensportverbands vom Dienstag. Vorbereitet hat er sich dreieinhalb Wochen lang in einem Höhentrainingslager im italienischen Livigno.

Auf die deutsche Mannschaft warten mit Vize-Weltmeister Großbritannien (29. August), Gastgeber Frankreich (31. August) und den dreimaligen Paralympics-Siegern aus Kanada (2. September) schon in der Vorrunde starke Gegner. „Ich habe gelesen, dass die Bercy Arena in Paris bis zu 12.500 Plätze hat. Dort zu stehen und vielleicht gegen Frankreich zu spielen – das werden die größten Spiele meiner Karriere“, sagte Gloßner weiter. War der 24-Jährige zuvor bei WM und EM als Ergänzungsspieler im Einsatz, sei er im Team des neuen Bundestrainers Michael Engel fest eingeplant.

Auf die Spiele habe sich Gloßner schon einstimmen können. „Das war der positive Aspekt im Trainingscamp, es lief den ganzen Tag Olympia, wir haben als Team jedes Spiel verfolgt“, erzählt er. Medaillenziele habe sich die deutsche Nationalmannschaft nicht gesteckt. „Das ist ein Stück weit unnötig, bei so einem Weltklasse-Feld. Du kannst ein Top-Turnier spielen und Achter werden, kannst aber auch eine Medaille gewinnen.“

Sein persönliches Ziel, es zu den Paralympics zu schaffen, hat Gloßner bereits erreicht. Dann werde er auch an die Ärztin denken, die ihn nach seinem Motorradunfall 2016 in der Schön-Klinik in Vogtareuth aufgenommen hat. Diese habe dem damaligen Fußballer gesagt, dass er es in ein paar Jahren bei den Paralympics probieren könne. „Ich dachte: Sie will mich halt aufmuntern. Aber dass ich mich jetzt wirklich da hingearbeitet habe und auch alles andere in meinem Leben so gut läuft – das ist schon etwas, auf das ich sehr stolz bin.“ Er habe keinen Kontakt mehr zu der Ärztin, wolle ihr aber eine Autogrammkarte schicken. (00/2494/20.08.2024)