Robra eröffnet Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen

Im Beisein von Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) ist am Samstag die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen in Halle eröffnet worden. Die Schau zeigt neuartige Methoden der Wissensvermittlung im 18. Jahrhundert. Unter dem Titel „Total real. Die Entdeckung der Anschaulichkeit“ gehe es um Reformansätze in der Pädagogik durch August Hermann Francke (1663-1727) und Christoph Semler (1669-1740), teilten die Stiftungen mit. Die Schau ist bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.

Robra hob hervor, die Jahresausstellung sei der Anschauung und dem Spielen gewidmet. Im Spiel gehe es um Freiheit, Fantasie und Teilhabe. Vor allem durch das Spiel entwickle der Mensch seine intellektuellen Fähigkeiten.

Mit Unterrichtsthemen aus Natur und Technik, zukunftsweisenden Praktiken der Wissensvermittlung etwa durch Exkursion, Beobachtung und Experiment hätten die beiden Theologen Francke und Semler die Grundlagen für das Realschulwesen in Deutschland geschaffen, hieß es. Der Hirnforscher Gerald Hüther hielt zur Eröffnung der Schau einen Festvortrag zum Thema „Mit Freude lernen: Wie kann das gelingen?“.

In der Ausstellung sind den Angaben zufolge Exponate aus den europaweit ältesten Sammlungen für Unterricht und Lehre zu sehen. Die Ausstellung lade die Besucher zum Mitmachen ein, etwa durch Schritt-für Schritt-Videos historischer Serviettenfalttechniken. „Hands-on-Stationen“ mit Materialien zum Anfassen sollen zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Im Historischen Waisenhauses ist nach originalem Vorbild auch eine „Camera Obscura“ für die Besucher geöffnet.