Risse in Atommüllfässern im AKW Lingen

Im abgeschalteten AKW Emsland sind an mehreren Fässern mit Atommüll Schäden entdeckt worden. Wie das niedersächsische Umweltministerium am Dienstag mitteilte, wurden zunächst bei der Überprüfung eines 200-Liter-Fasses mit radioaktiven Abfällen Risse an Schweißnähten des Deckels festgestellt. Der Fassdeckel verfüge zum Anheben über einen Greifring, der mit jeweils zehn innen und außen liegenden Schweißnähten mit dem Deckel verbunden ist.

Bei der nachfolgenden Überprüfung weiterer Fässer seien an bisher drei Deckeln rissbehaftete Schweißnähte festgestellt worden, hieß es weiter. Vorsorglich würden alle Deckel der betroffenen Charge ausgetauscht, die Ursache solle aufgeklärt werden. Eine Gefährdung der Anlage, des Personals oder der Umgebung schloss das Ministerium aus.

Die Abfallbehälter mit einem Volumen von 200 Litern sind laut Betreiber RWE für die Aufnahme schwach- und mittelradioaktiver Abfälle vorgesehen. Die Behälter würden zeitlich begrenzt bis zur Übergabe an die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) und den Transport in ein Zwischenlager aufbewahrt. Das AKW Emsland bei Lingen ging 1988 in Betrieb und wurde am 15. April 2023 als eines der letzten Atomkraftwerke Deutschlands endgültig abgeschaltet.