Ribéry und mein Portemonnaie

Franck Ribéry, so heißt der französische Fußballspieler, der seit über zehn Jahren beim Fußballverein Bayern München unter Vertrag steht. Ende letzten Jahres hatte ich ein unangenehmes Erlebnis mit ihm. Bei einem Besuch in London hat mir jemand mein Portemonnaie gestohlen. Sein Trick war es, mir zu zeigen, wie toll Ribéry dribbeln kann. Den entsprechenden Körperkontakt nutzte der Dieb, um mir Geld und Ausweis zu entwenden.

Anfang Januar ist Ribéry erneut negativ aufgefallen. Er bekam bei einem Besuch in einem Restaurant in Dubai ein mit Blattgold überzogenes Steak serviert. Da er dieses Steak auch in den sozialen Medien postete, erhielt er üble Beschimpfungen und Beleidigungen. Das wollte Ribéry sich nicht gefallen lassen und reagierte selbst mit Beleidigungen und vulgären Ausdrücken gegenüber all den „Neidern und Hasserfüllten“. Der FC Bayern hat dem Spieler eine Geldstrafe verpasst – und im Internet gab es eine Reihe von Witzen über das nun so genannte Ribéry-Steak.

Zwei Mal also unangenehme Geschichten um den französischen Fußballer. Und beide Male wurde abgelenkt: ich von meiner Geldbörse und die Gesellschaft von der Schere zwischen Arm und Reich. Denn angesichts der enormen Einkünfte mancher Sportler, Musiker oder Manager ist das vergoldete Steak sicher das kleinste Problem. Wie mir zugetragen wurde, kostet eine Packung Blattgold gerade mal zwischen zehn und 20 Euro.

Aber es ist ein Symbol. Wie der Tanz um das goldene Kalb. Der Dieb braucht vielleicht meine 80 Pfund, aber Ribéry braucht den schönen Schein. Durch die Bilder von seinem Steak erhoffte sich der Sportler Anerkennung und Zuneigung. Das Gegenteil ist eingetreten. Es ist halt nicht alles Gold, was glänzt.