Rheinischer Präses zum Reformationstag: Glaube spendet Trost

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, hat am Reformationstag die Trost spendende Kraft des christlichen Glaubens unterstrichen. In Zeiten von Terror, Krieg, Klimakrise oder Inflation, bei persönlichen Krisen und Belastungen helfe der Glaube, „Lebensmut, Trotzkraft und Seelentrost“ zu finden, sagte der Theologe am Dienstagabend in der Düsseldorfer Johanneskirche laut Predigttext.

In seiner Predigt im Reformationsgottesdienst betonte der oberste Repräsentant der zweitgrößten Landeskirche, dass Christen Leid, Tod, Hass oder Scheitern nicht allein tragen müssten: „Alles, was meine Seele sorgt, das alles lege ich getrost und trotzig in Gottes Hand.“ In Christus habe Gott sich selbst verschenkt, sagte Latzel. „Er kümmert sich um die offenen Rechnungen meines Lebens genauso, wie um das Leid und den ganzen Irrsinn der Welt.“

Glaube könne „trainiert“ werden, sagte Latzel. Dies könne etwa bei Gottesdienstbesuch geschehen, in der Begegnung mit anderen, dem gemeinsamen Abendmahl, dem Engagement in Ehrenämtern, im gemeinsamen Gebet. Dann werde etwas von dem Lebensmut, der Trotzkraft und dem Seelentrost des christlichen Glaubens erfahrbar. Das hindere die Welt nicht daran, weiter verrückt zu sein, sagte er. „Aber es gibt mir die Freiheit, mich davon zwar berühren, aber nicht bestimmen zu lassen. Das schenkt uns Gott.“