Rheinischer Präses würdigt 100 Jahre Grafschafter Diakonie

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, hat der Grafschafter Diakonie zum 100-jährigen Bestehen gratuliert. Die Arbeit des evangelischen Wohlfahrtsverbandes im Kirchenkreis Moers von 1924 bis heute sei „ein Spiegel der Sozialgeschichte unseres Landes“, sagte Latzel laut Predigttext am Freitag im Festgottesdienst zum Jubiläum in der Evangelischen Stadtkirche Moers. Er erinnerte unter anderem an Kartoffelverwertungs- und Nähkurse während der Wirtschaftskrise in der Weimarer Zeit oder Widerstand gegen Euthanasie während der NS-Zeit.

Der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland dankte den beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden der Diakonie. Sie setzten sich in der Nachfolge Christi für andere ein, indem sie etwa alte Menschen pflegten, Einsame besuchten, Obdachlose versorgten oder Menschen mit Behinderungen unterstützten. „Es geht nicht ohne Diakonie. Nicht ohne die unbedingte Hinwendung zu allen Mitmenschen.“

Mit dem Gottesdienst begann zugleich die Synode des Kirchenkreises Moers. Rund 120 Synodale aus den 21 Gemeinden des Kirchenkreises beraten bis Samstag unter anderem über Verwaltungsfragen und eine Satzungsänderung für die Erwachsenen- und Familienbildung.

Auch die Gründung der Grafschafter Diakonie vor 100 Jahren geht auf einen Synodenbeschluss zurück. Am 13. Oktober 1924 beschloss das Leitungsgremium des Kirchenkreises den Aufbau eines Wohlfahrtsverbandes, um den sozialen Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Heute beschäftigt die Grafschafter Diakonie nach eigenen Angaben 800 hauptamtliche und 400 ehrenamtlich Mitarbeitende, die jährlich rund 24.000 Menschen mit Unterstützungsbedarf begleiten.