Reporter ohne Grenzen: 2023 wurden weniger Journalisten getötet

Im Krieg oder als Opfer von Verbrechen – Jedes Jahr werden Journalistinnen und Journalisten bei der Ausführung ihres Dienstes getötet. In diesem Jahr zwar so wenige wie lange nicht – doch könnte noch Schlimmeres folgen.

In diesem Jahr sind laut einer vorläufigen Bilanz von Reporter ohne Grenzen so wenige Medienschaffende im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden wie seit 2002 nicht mehr. Allerdings könnte sich die Zahl durch den Gaza-Krieg noch erhöhen. Bis zum Stichtag 1. Dezember 2023 zählte die Organisation 45 bestätigte Fälle und damit 16 weniger als im Vorjahr. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit 2002, als 33 getötete Medienschaffende gezählt worden waren. Das geht aus der aktuellen Jahresbilanz von Reporter ohne Grenzen hervor, die am Donnerstag veröffentlicht werden soll.

Die Organisation, die sich weltweit für Pressefreiheit engagiert, wies darauf hin, dass im Nahost-Krieg zwischen Israel und der Hamas noch Dutzende weitere Fälle von getöteten Journalisten geprüft würden. In der Region seien bislang 61 Medienschaffende ums Leben gekommen. In die Jahresbilanz gingen zunächst 17 Fälle ein, in denen Journalistinnen und Journalisten nach Einschätzung der Organisation mit klarem Bezug zu ihrer Arbeit getötet worden seien. Weltweit sei mehr als die Hälfte der getöteten Medienschaffenden in Kriegsgebieten ums Leben gekommen.

Rund um den Globus sind laut Reporter ohne Grenzen derzeit 521 Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit willkürlich inhaftiert. Auch wenn dies im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um acht Prozent bedeute, liege die Zahl noch immer auf sehr hohem Niveau, hieß es.