Report: Familiäre Beziehungen geben Halt

Wie hat sich Familie verändert? Mehr Eltern teilen sich Erwerbs- und Sorgearbeit, und mehr Kinder unter drei Jahren werden betreut. Zugleich berichten Familien über ein positives Klima untereinander.

Familiäre Beziehungen geben Halt im Umbruch – das finden rund 82 Prozent der Deutschen laut dem aktuellen Familienreport. Personen mit Kindern im Haushalt seien zudem insgesamt zufriedener als Personen ohne eigene Kinder, heißt es in dem Bericht weiter, den das Bundesfamilienministerium heute (Dienstag) veröffentlicht. Eltern mit minderjährigen Kindern schauen demnach vergleichsweise zuversichtlich in die Zukunft. 46 Prozent freuten sich auf die Zukunft – im Vergleich zu 42 Prozent im Bevölkerungsdurchschnitt.

Das Leben von Familien in Ost- und Westdeutschland unterscheide sich nach wie vor: So lebten in Ostdeutschland mehr Alleinerziehende (25 gegenüber 19 Prozent) und mehr nicht verheiratete Eltern (21 gegenüber 10 Prozent) als in Westdeutschland. Im Vergleich habe sich die Betreuungsquote für unter Dreijährige verdreifacht. Zugleich verbrächten Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern als noch vor zehn Jahren (Väter +28 Minuten pro Tag; Mütter: +33 pro Tag).

Trotz einer zunehmenden Bereitschaft von Vätern, Verantwortung zu übernehmen, schulterten Mütter weiter den Großteil der Kinderbetreuung. Elternpaare, die Sorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich aufteilen, berichteten deutlich häufiger über ein gutes Familienklima, über enge Beziehungen zwischen Eltern und Kindern und gegenseitige Unterstützung.Auf Basis amtlicher Statistiken, wissenschaftlicher Studien und repräsentativer Bevölkerungsumfragen beschreibt der Familienreport vielfältige Lebenslagen von Familien in Deutschland. Der Report wird vom Bundesfamilienministerium herausgegeben und erscheint seit 2009; bis 2014 jährlich, seitdem alle zwei bis drei Jahre. Der vorige Bericht stammt von Dezember 2020.