Thüringer Rentnerinnen überholen den Bundesschnitt: Frauen im Osten stehen beim Alterseinkommen deutlich besser da. Die neue Studie zeigt regionale Unterschiede bis auf Landkreisebene.
Frauen erhalten in Thüringen deutlich mehr Rente ausbezahlt als der Bundesdurchschnitt der Rentnerinnen. Im Jahr 2023 bekamen sie im Mittel 1.198 Euro und damit 262 Euro mehr (28 Prozent) als die Rentnerinnen in ganz Deutschland. Das ergab eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Untersuchung des Prognos-Instituts und des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Mit 1.309 Euro bekamen demnach Frauen in Jena rund 40 Prozent mehr Rente ausbezahlt als Frauen im Bundesdurchschnitt. Schlusslicht in Thüringen ist der katholisch geprägte Kreis Eichsfeld mit einem Rentenzahlbetrag von 1.124 Euro für Frauen. Männer erhalten dort 20 Prozent höhere Rentenzahlbeträge. Insgesamt bekamen Männer mit 1.402 Euro rund 17 Prozent mehr Rente als Frauen in Thüringen.
Insgesamt bekamen Rentnerinnen in Ostdeutschland im Durchschnitt 1.218 Euro, 357 Euro mehr als Frauen im Westen. Im Osten sind zudem die Unterschiede zwischen der Rentenhöhe von Männern und Frauen deutlich geringer als in Westdeutschland. In Westen bekamen Männer im Durchschnitt 66 Prozent mehr gesetzliche Rente als Frauen, in Ostdeutschland sind es nur 16 Prozent. Das liegt an einer historisch höheren Erwerbsbeteiligung der Frauen in Ostdeutschland sowie an geringeren Einkommen der Männer.