Remarque-Ausstellung zum 125. Geburtstag des Schriftstellers
Zum 125. Geburtstag von Erich Maria Remarque eröffnet das gleichnamige Friedenszentrum in Osnabrück eine Ausstellung über die globalen Netzwerke des Schriftstellers.
Unter dem Titel „Networking Remarque“ gehe es um aktuelle Netzwerke in den sozialen Medien, die sich auf Remarque beriefen , sagte Claudia Junk vom Friedenszentrum dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Schau ist bis zum 31. Dezember zu sehen.
Remarque habe seine Popularität genutzt und sich aktiv an der Flucht, Unterbringung und Finanzierung von Verfolgten des deutschen Nazi-Regimes beteiligt. In seiner Schweizer Villa am Lago Maggiore habe er immer wieder Flüchtlinge beherbergt, erläuterte Junk. Zudem habe er Kunstwerke vor der Zerstörung durch die Nazis gerettet und in mehreren Gruppen zur Förderung der Völkerverständigung mitgewirkt.
Moderne Verbreitungsmethoden seiner humanistischen Überzeugung
Die Ausstellung zeige etwa Briefe Remarques an internationale Organisationen mit der Bitte um Unterstützung für Flüchtlinge, sagte Junk. Auf Schautafeln und mit Fotos werde seine Marketing-Strategie nachgezeichnet, mit der er seine Bücher und Interviews und damit seine humanistische Überzeugung einem möglichst großen Publikum zugänglich gemacht habe. An einer Weltkarte ließen sich seine zahlreichen Verbindungen ablesen. Gezeigt werden außerdem Nachbildungen von Kunstwerken, die er gerettet hat.
Remarques Werke haben aktuellen Bezug
An Stationen mit Touch-Screens könne die aktuelle Rolle Remarques in den sozialen Medien eingesehen werden. So berufe sich etwa eine russische Facebook-Gruppe mit und 160.000 Mitgliedern auf Remarque. Mit der jüngsten Entwicklung in der Ukraine sei seine Bedeutung noch einmal gewachsen. Weltweit verwiesen Nutzerinnen und Nutzer auf Remarque und sein Werk, um ihre Kritik an dem Krieg zum Ausdruck zu bringen.
In einem zweiten Teil präsentiert die Schau den Angaben zufolge Geschenke, die internationale Künstler zum 125. Geburtstag des Schriftstellers geschickt haben. Darunter sind eine Zeichnung von Andrei Liankevich aus Belarus und ein Banner des US-Amerikaners Malcolm Lubliner. Schriftsteller wie Lukas Bärfuss, Asli Erdogan und Shida Bazyar sind mit Texten vertreten. Auch ein neuer Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Victor Tognola über Remarque werde zu sehen sein.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10-13, 15-17 Uhr, Samstag und Sonntag: 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.