Reliquien-Knochen von Kaiser Heinrich ist zurück in Bamberg

Die Bamberger haben eine Reliquie des heiligen Kaisers Heinrich zurückbekommen. Der Oberschenkelknochen des Bistumsgründers soll im Kaisergrab bestattet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Erzbistums vom Dienstag. Kurz vor dem 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II. sei die Reliquie des Bistumsgründers Erzbischof Herwig Gössl in einem Gottesdienst im Dom überreicht worden.
Sie war zuletzt in ihrem neubarocken Glasschrein in Rom aufbewahrt worden.

Der Oberschenkelknochen des Kaisers soll sich bis ins 19. Jahrhundert im Bamberger Domschatz befunden haben und um das Jahr 1840 an das „Germanicum“ in Rom, einem von Jesuiten geleiteten päpstlichen Kolleg für Priesteramtskandidaten, übergeben worden sein.

Heinrich gründete 1007 mit seiner Frau Kunigunde das Bistum Bamberg und erbaute 1012 den ersten Bamberger Dom. Heinrich stammte aus dem Geschlecht der Herzöge von Bayern, wurde 1002 deutscher König und 1014 zum Kaiser gekrönt. Er förderte kirchliche Reformen, gründete viele Klöster und starb am 13. Juli 1024. Erzbischof Gössl wies bei der Übergabe darauf hin, dass Heinrich in eine andere Kategorie der Heiligkeit falle als viele andere Heilige. Als Herrscher sei er sich seiner Macht bewusst gewesen und er habe sie auch genutzt. Dabei sei es auch zu Ungerechtigkeiten gekommen, bei seinen Kriegszügen habe es auch Opfer gegeben. Gössl sagte, Heinrichs Verantwortungsbewusstsein sei aber stets vom Glauben geprägt gewesen. (00/1943/25.06.2024)