Religionsunterricht in Schleswig-Holstein soll vielfältiger werden

Die verschiedenen Religionen sollen besser zum Ausdruck kommen, etwa Judentum und Islam. Einen gemeinsamen Unterricht wie in Hamburg wird es nicht geben.

gpointstudio / Fotolia

Kiel. Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein sollen im evangelischen Religionsunterricht künftig mehr über andere Religionen erfahren. Dazu will die Nordkirche am kommenden Sonntag bei einer Fachkonferenz in Neumünster einen interreligiösen Arbeitskreis mit Vertretern des Judentums, des Islam, der Aleviten und der katholischen Kirche gründen, wie die Nordkirche bestätigt. Ziel sei, die religiöse Vielfalt künftig besser im evangelischen Religionsunterricht abzubilden.

Bislang gibt es an schleswig-holsteinischen Schulen nur evangelischen und katholischen Religionsunterricht. Ein gemeinsamer, interreligiös getragener „Religionsunterricht für alle“ wie in Hamburg sei aber nicht geplant, hieß es.

Einmaliges Modell in Hamburg

Seit 2019 läuft in Hamburg das bundesweit einmalige Modellprojekt an staatlichen Schulen, bei dem die Nordkirche, die muslimischen Gemeinschaften sowie die alevitische und jüdische Gemeinde den Religionsunterricht gleichberechtigt gestalten. Seit April 2022 beteiligt sich auch das katholische Erzbistum an dem Projekt. Unter den Bundesländern verzeichnet Hamburg dadurch die höchste Beteiligung am Religionsunterricht. (epd)