Religionsgemeinschaften rufen zum Schutz jüdischen Lebens auf
Vertreter der Jüdischen Gemeinde sowie der katholischen und evangelischen Kirche in Bremen haben dazu aufgerufen, dem Hass und allen bedrohlichen Sichtweisen auf jüdisches Leben entgegenzutreten. „Antisemitische Hetze bedroht alle, die friedlich, demokratisch und frei leben wollen und sich für den Frieden einsetzen“, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf zum Jahrestag des Anschlags der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober. Der Aufruf ist unterzeichnet vom Vize-Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Bremen, Grigori Pantijelew, dem leitenden Theologen der Bremischen Evangelischen Kirche, Bernd Kuschnerus, sowie dem Propst des Katholischen Gemeindeverbands in Bremen, Bernhard Stecker.
Bei dem Pogrom am 7. Oktober vergangenen Jahres hatten Terroristen aus Gaza Teilnehmer eines Festivals und Bewohner der anliegenden Kibbuzim in Israel ermordet. Bei dem Massaker starben mehr als 1.200 Menschen, 251 Kinder, Frauen und Männer wurden gewaltsam nach Gaza verschleppt. Rund 100 von ihnen werden noch immer vermisst.
Die drei Religionsvertreter warnten vor einer ungehemmten Verbreitung des Hasses: Menschen, die einen Davidstern oder eine Kippa tragen, würden bedroht und angegriffen. Synagogen und andere jüdische Einrichtungen müssten bewacht und vor Anschlägen geschützt werden. Auch in Bremen gebe es Befürworter des Terrors und der Barbarei. „Es ist unerträglich, wenn bei uns jüdische Familien und ihre Kinder wieder Angst haben, sich zu erkennen zu geben. Doch viel zu viele von uns schweigen und schauen weg. Soll da jemand anders für uns Zivilcourage übernehmen? Die Frage ist doch: Was haben wir aus unserer Geschichte gelernt?“, hieß es.
„Es gibt keine Rechtfertigung für Hass auf jüdische Menschen und die Leugnung des Existenzrechts Israels“, betonten die Unterzeichner des Aufrufs. „Als Jüdische Gemeinde und Katholische und Evangelische Kirche in Bremen beten wir um Frieden und ein sicheres Zusammenleben im Nahen Osten und bei uns.“