Regisseur Rosenmüller: Wenige Zeilen Gedicht erzeugen eine Welt
Der Regisseur Marcus H. Rosenmüller (50) ist ein Freund von Gedichten. „Mir gefällt das Komprimierte, das, was zwischen den Zeilen ist, der Rhythmus, aber auch das Spielerische“, sagte Rosenmüller in einem in der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstag) veröffentlichten Interview. Rosenmüller ergänzte: „Ich bin tatsächlich ein Freund des Reimes. In einem Gedicht steckt viel: die verschiedenen Ebenen, die verschiedenen Bedeutungen, die Räume, die Wörter entstehen lassen können. Ein paar Zeilen erzeugen ein Gefühl, eine Welt, einen Gemütszustand.“
Der Regisseur – bekannt für Filme wie „Wer früher stirbt, ist länger tot“ und „Beckenrand-Sheriff“ – fügte hinzu, er schreibe selbst Gedichte. Das sei seine ganz große Leidenschaft. „An der Filmhochschule habe ich mich unter anderem auch mit einem selbst geschriebenen Gedichtband beworben. Von daher habe ich dem viel zu verdanken.“
Weiter sagte er: „Also im Alltag fliegen mir mal Gedankenfetzen oder eine Zeile zu, aber um wirklich was herzustellen, muss ich mich hinhocken. Leider komme ich selten dazu. Aber hin und wieder muss ich es einfach rausschwitzen.“ Rosenmüller ergänzte: „Mir sind meine Gedichte zwar sehr wichtig, aber mir ist bewusst, dass ich deswegen noch lange nicht als Dichter im klassischen Sinn gelte. Ich habe einfach eine wahnsinnige Freude dran.“